Die Erforschung des Coronavirus ist noch lange nicht beendet. Noch immer gibt es viele unbekannte Komponenten. Bisher war klar: Hohes Alter und Vorerkrankungen gelten als Risikofaktoren für einen schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung.
Englische Forscher haben nun die Daten von über 20.000 Krankenhauspatienten aus England, Wales und Schottland analysiert, um Risikofaktoren noch besser eingrenzen zu können und schwere Krankheitsverläufe somit eher vorhersagen zu können.
Die Studie, die in der medizinischen Fachzeitschrift BMJ veröffentlicht wurde, zeigt, dass insgesamt vier Risikofaktoren für die Schwere der Krankheit verantwortlich sind: Alter, männliches Geschlecht, Fettleibigkeit und Vorerkrankungen.
Sind Patienten männlich, über 50, fettleibig oder leiden an einer Herz-, Lungen-, Leber- oder Nierenerkrankung, steigt die Wahrscheinlichkeit, auf die Intensivstation zu kommen oder sogar am Virus zu sterben.
Die Studie zeigt außerdem, dass chronische Herzleiden (30 Prozent), Diabetes (20 Prozent) und chronische Lungenerkrankungen ohne Asthma (17 Prozent) häufige Nebenerscheinungen waren.
Im Durchschnitt waren die untersuchten Patienten 73 Jahre alt, davon waren 60 Prozent männlich. Etwa ein Viertel der Patienten starben. 41 Prozent konnten das Krankenhaus wieder verlassen.
Bei Patienten, die maschinell beatmet werden mussten, war die Sterberate besonders hoch. 37 Prozent dieser Patienten starben, die Hälfte musste im Krankenhaus bleiben. Nur 17 Prozent konnten lebend entlassen werden.
Eine Fallanalyse mit mehr als 4.000 Patienten aus New York bestätigt das Ergebnis der englischen Forscher. Demnach waren 40 Prozent aller Corona-Patienten, die in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, adipös.
Auch hier zeigt sich: Männliches Geschlecht, hohes Alter, Fettleibigkeit und Vorerkrankungen waren die häufigsten Faktoren für eine schwere Erkrankung. Warum übergewichtige Menschen zur Risikogruppe zählen ist noch nicht einwandfrei belegt. Ein Grund könnte sein, dass Menschen mit Übergewicht oftmals eine verminderte Lungenfunktion haben. Außerdem seien sie anfälliger für Entzündungen, vermuten die Forscher.
(lau)