Es klingt, wie ein schlechter Witz. Der Mann, der mit verdrehten Wahrheiten und Falschaussagen als einer der Wegbereiter des Brexits galt und sich dann aus der Verantwortung stahl, er ist wieder beliebt in Großbritannien.
EU-Gegner Nigel Farage und seine neu gegründete Brexit-Partei haben laut einer Umfrage von "The Observer" gerade eine Zustimmung von 34 Prozent bei den Europawahlen.
Farage hat es, so zeigen die Zahlen, offenbar einmal mehr geschafft, seine populistischen Fähigkeiten in Großbritannien auszuspielen.
Die Öffentlichkeit ist maßgeblich enttäuscht von der Leistung ihrer Regierung und des Parlaments, das zeigt eine Umfrage nach der anderen. Farage braucht offenbar also nur den Finger in die richtige Richtung zu deuten, die Eliten als Täter darzustellen und scheinbar einfache Lösungen anzubieten. Die Formel geht auf.
Mit Argumenten lässt sich das zwar auskontern, aber die Gefühle der Enttäuschung lassen sich eben nur schwer von Politikerinnen und Politikern von Labour und Konservativen auffangen – zumal die Lager selbst tief gespalten in der Frage nach dem Brexit sind.
So könnte Farage einmal mehr eine Wahl gewinnen und als großer EU-Feind genauso einmal mehr ins EU-Parlament einziehen.
(mbi/afp/dpa)