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International
12.05.2019, 10:1312.05.2019, 10:23
Es klingt, wie ein schlechter Witz. Der Mann, der mit verdrehten Wahrheiten und Falschaussagen als einer der Wegbereiter des Brexits galt und sich dann aus der Verantwortung stahl, er ist wieder beliebt in Großbritannien.
EU-Gegner Nigel Farage und seine neu gegründete Brexit-Partei haben laut einer Umfrage von "The Observer" gerade eine Zustimmung von 34 Prozent bei den Europawahlen.
- Das sind doppelt so viele Prozentpunkte wie Labour und Tories zusammen auf die Waage bringen.
- Labour lag bei 21 Prozent. Die konservativen Tories kamen auf elf Prozent und waren damit noch hinter den pro-europäischen Liberaldemokraten mit zwölf Prozent.
- Innerhalb von zwei Wochen verdoppelte die Brexit Party damit ihren Vorsprung auf die Labour-Partei.
Hintergründe der Umfrage:
Für die Umfrage erhob das Forschungsinstitut Opinium in der vergangenen Woche online die Wahlabsichten von gut 2000 repräsentativ ausgewählte Briten. Die Europawahl findet in Großbritannien am 23. Mai statt. Das Land muss an dem Urnengang teilnehmen, weil im Parlament bisher keine Mehrheit für den Austrittsvertrag von Premierministerin Theresa May mit der EU zustande kam. Der Brexit-Termin wurde deshalb bereits zweimal verschoben.
Farage hat es, so zeigen die Zahlen, offenbar einmal mehr geschafft, seine populistischen Fähigkeiten in Großbritannien auszuspielen.
Die Öffentlichkeit ist maßgeblich enttäuscht von der Leistung ihrer Regierung und des Parlaments, das zeigt eine Umfrage nach der anderen. Farage braucht offenbar also nur den Finger in die richtige Richtung zu deuten, die Eliten als Täter darzustellen und scheinbar einfache Lösungen anzubieten. Die Formel geht auf.
Mit Argumenten lässt sich das zwar auskontern, aber die Gefühle der Enttäuschung lassen sich eben nur schwer von Politikerinnen und Politikern von Labour und Konservativen auffangen – zumal die Lager selbst tief gespalten in der Frage nach dem Brexit sind.
So könnte Farage einmal mehr eine Wahl gewinnen und als großer EU-Feind genauso einmal mehr ins EU-Parlament einziehen.
(mbi/afp/dpa)
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