Die Disneyland-Mitarbeiter im kalifornischen Anaheim (Foto) werden offenbar "respektlos" behandelt.Bild: www.imago-images.de
International
Das "Disneyland" soll eigentlich der "glücklichste Ort der Welt" sein. Eigentlich. Aber dass dies nicht ganz zutrifft, davon musste sich jetzt Abigail Disney, Nichte von Disney-Mitgründer Roy O. Disney, überzeugen.
Die Milliardärin wollte sich persönlich über die Arbeitsbedingungen der Disneyland-Mitarbeiter im kalifornischen Anaheim informieren.
Abigal Disney (59) ist die Nichte des Disney-Mitgründers Roy Oliver Disney (1893 - 1971) und momentan echt sauer.Bild: imago stock&people
Milliardärin Abigail selbst arbeitet nicht für den Disney-Konzern, sondern als Regisseurin von Dokumentarfilmen. Sie ist eine Menschenrechtsaktivistin und engagiert sich für eine gerechtere Verteilung des Kapitals.
Auslöser für ihren Einsatz war offenbar eine Facebook-Nachricht eines verzweifelten Disneyland-Angestellten an Abigail Disney.
Und als die Milliardärin vor Ort mit den Angestellten ins Gespräch kam, stellte sich eines laut der Disney-Erbin ganz deutlich heraus: Sämtliche Disneyland-Mitarbeiter kämen finanziell nur sehr schwer über die Runden. Unter diesem Druck würde die glückliche Freizeit-Fassade Risse bekommen, stellte Abigail fest.
Im Interview während der "Yahoo News"-Show “Through Her Eyes" verriet Abigail Disney, wie sich ihr diese Leute offenbarten. Viele hätten ihr gesagt:
"Ich weiß nicht, wie ich dieses Gesicht der Freude und Wärme aufrechterhalten kann, wenn ich auf dem Nachhause-Weg im Müll anderer Leute nach Essen wühlen muss."
Die fröhliche Fassade bröckelt angeblich in Anaheim (US-Bundesstaat Kalifornien).Bild: www.imago-images.de
Abigail weiter: "Ich war so wütend, als ich da rauskam. Mein Großvater brachte mir bei, diese Menschen zu ehren. Menschen, die dein Ticket kontrollieren. Menschen, die dir dein Getränk servieren. Diese Leute tragen im höchsten Maße zum Erfolg bei."
Disney-CEO bekommt Saures
In Richtung des Chefs der Walt Disney Company, Robert Iger, stichelte Abigail Disney: "Der hat im vergangenen Jahr fast 59 Millionen Euro verdient – und somit mehr als 1000 Mal so viel wie ein durchschnittlicher Mitarbeiter im Park."
"Walt Disney Company“-CEO Robert Iger bei der Film-Premiere von "Der König der Löwen“ am 14. Juli in London.Bild: www.imago-images.de
Abigail Disney schrieb sogar eine lange E-Mail an den Manager: "Du bist ohne Zweifel ein großartiger CEO, wahrscheinlich der Beste des Landes. Dazu bist du geboren."
Und weiter: "Wenn ich du wäre, würde ich etwas besseres wollen als das. Ich würde als der Mann bekannt sein wollen, der die Dinge zum Positiven wandelt. Die Power dazu hast du.“
CEO Iger habe sie an die Personalabteilung verwiesen, hier habe sie aber nie eine Antwort erhalten, sagte Abigail Disney der "Financial Times" kürzlich.
Der Disney-CEO steht schon länger in der Kritk. Im April wurde der Disney-Konzern wegen diskriminierender Praktiken verklagt, wie der "Guardian" berichtete. Frauen werde im Unternehmen weniger gezahlt als Männern, so der Vorwurf. Die Klage richtete sich zunächst gegen die Walt Disney Studios, wurde im Juli aber auf das Musiklabel und auch die Freizeitparks von Disney ausgedehnt.
Das Unternehmen wies die Vorwürfe von Abigail Disney zurück. Ein Disney-Sprecher betonte gegenüber "Yahoo" die Förderprogramme für Mitarbeiter: "Disney steht mit seinem Angebot an Weiterbildungen an der Spitze, und das ist allgemein anerkannt der beste Weg, ökonomische Möglichkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten für Mitarbeiter zu schaffen."
(lj)
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Dornröschen - ein Klassiker. Quelle: Disney
quelle: disney
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