US-Präsident Donald Trump soll der damaligen Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, vorgeschlagen haben nach Nordkorea zu reisen und "sich für das Team zu opfern" – nachdem Nordkoreas Herrscher, Kim Jong-un, sie bei einem Gipfeltreffen in Singapur angebaggert hatte. So schreibt es Sanders in ihrem neuen Buch "Speaking for Myself" (frei übersetzt: "Jetzt spreche ich für mich selbst"), das am 8. September erscheinen soll. Das Buch trägt den Untertitel "Faith, Freedom and the Fight of Our Lives Inside the Trump White House" ("Glaube, Freiheit und der Kampf unseres Lebens in Trumps Weißem Haus").
Eine Ausgabe davon liegt bereits dem britischen "Guardian" vor, der über die Erzählungen Sanders berichtete. Der Vorfall ereignete sich demnach bei einem Treffen zwischen Trump und Kim Jong-un im Juni 2018 in Singapur. Sanders beschreibt zunächst, wie Kim Jong-un widerwillig ein Pfefferminzbonbon des US-Präsidenten akzeptierte, der ihm scherzhaft versicherte, es handle sich tatsächlich nur um ein Pfefferminzbonbon und nicht um eine Giftkapsel. Anschließend redeten die Männer über Sport, während Sanders daneben saß und Notizen anfertigte. Als sie aufblickte, bemerkte sie, dass "Kim mich anstarrte". Weiter beschreibt sie die Erlebnisse: "Wir hatten direkten Augenkontakt und Kim nickte und schien mir zuzuzwinkern. Ich war geschockt. Ich sah schnell nach unten und machte mir weiter Notizen."
Nach dem Treffen sprach Sanders den Vorfall an, als sie gemeinsam mit Trump und dessen damaligen Stabschef John Kelly in der Limousine saß. "Kim Jong-un hat dich angemacht. Hat er wirklich. Er hat dich verdammt nochmal angemacht", sagte Trump demnach. Sanders soll Trump daraufhin gesagt haben, dass sie das nicht gemeint habe und ihn aufgefordert haben, diese Aussagen zu unterlassen ("Sir, please stop"). Doch Stabschef Kelly soll Trump beigepflichtet haben.
Daraufhin scherzte Trump: "Okay Sarah, damit ist es beschlossen. Du gehst nach Nordkorea und opferst dich für das Team. Dein Mann und deine Kinder werden dich vermissen, aber du wirst eine Heldin in deinem Land sein!" Trump und Kelly "heulten vor Lachen", beschreibt Sanders.
Der ehemalige Sicherheitsbeauftragte der US-Regierung, John Bolton, der kürzlich ebenfalls ein Buch über seine Zusammenarbeit mit Trump veröffentlichte, beschreibt den Vorfall zwischen Kim Jong-un und Sarah Huckabee Sander nicht. Jedoch bestätigt er, dass Trump bei dem Treffen Pfefferminzbonbons verteilt und mit Kim über Sport geredet habe.
(lau)