Bundesaußenminister Heiko Maas will am Donnerstag bei seinem Besuch in Israel und den Palästinensischen Gebieten ausloten, was die internationale Gemeinschaft zu einem Waffenstillstand im Gaza-Konflikt beitragen kann. Vor allem aber gehe es ihm um ein Zeichen der Solidarität mit denjenigen, die Tag und Nacht um ihr Leben fürchten oder um ihre Angehörigen trauern müssten, sagte der SPD-Politiker in der Nacht zu Donnerstag vor seinem Abflug nach Tel Aviv.
"Deutschland steht ohne Wenn und Aber zu unserer Freundschaft mit Israel, das sich gegen den Raketenterror der Hamas verteidigen muss", betonte Maas. "Und auch auf unsere humanitäre Unterstützung für die Palästinenser war selbst in schwierigen Zeiten immer Verlass."
Maas besucht Israel und die Palästinensischen Gebiete zehn Tage nach der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und militanten Palästinensern. Am 10. Mai hatten die massiven Raketenangriffe der islamistischen Hamas auf Jerusalem und andere Städte begonnen. Darauf reagierte Israel mit Bombardements von Hamas-Zielen im Gazastreifen.
Maas betonte, er wolle bei seinen Gesprächen auch ausloten, wie ein Weg zurück zu Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern geebnet werden kann - "auch wenn das derzeit meilenweit entfernt scheint", sagte er. "Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sind ein Sicherheitsproblem. Israelis und Palästinenser brauchen wieder eine Perspektive für eine friedliche Zukunft." Sonst sei die nächste Eskalation nur eine Frage der Zeit.
Unter anderen will Maas den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Außenminister Gabi Aschkenasi, Verteidigungsminister Benny Gantz und Präsident Reuven Rivlin treffen. In den Palästinensischen Autonomiegebieten steht ein Gespräch mit Präsident Mahmud Abbas auf dem Programm. Zusammen mit Aschkenasi will Maas in Petach Tikwa, einer Stadt im Großraum Tel Aviv, auch ein Gebäude besichtigen, in das vergangene Woche eine Rakete eingeschlagen ist.
(pas/dpa)