Der Trump Tower war mal eine Luxusadresse in New York.Bild: imago images / ZUMA Wire/ Milo Hess
International
Es gab eine Zeit, da stand der Name Donald Trump für erfolgreiche Geschäfte. Für Geld, für Pracht, für Luxus. Da trat der damalige Unternehmer etwa in der US-Serie "Sex and the City" auf, als Sinnbild für das große Geld. Auch seine Hochhäuser in New York, an denen der Name Trump marketingwirksam in großen goldenen Lettern angebracht wurde, standen für Luxus – Einheiten darin waren teurer als in vergleichbaren Gebäuden.
In einem der Gebäude in Manhattan fließt ein Wasserfall über mehrere Stockwerke eine Marmorwand hinunter, in einem anderen werden Besucher:innen, wie Bewohner:innen von ausladenden Kronleuchtern empfangen.
"Diese Analyse zeigt eindeutig, dass es die Marke Trump ist, die für den Wertverfall verantwortlich ist."
Ökonom Stijn van Nieuwerburgh
Mittlerweile aber ist der Name Trump wohl zur Belastung geworden. Das ist das Ergebnis einer Analyse der "New York Times". Demnach sind die hohen Preise für die begehrten Wohnungen im Trump Tower dann gesunken, als Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.
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Name Trump ist nicht das einzige Manko – aber entscheidend
Im Schnitt entwickelten sich die Preise für die Eigentumswohnungen in Trumps Gebäuden schlechter als im Rest von Manhattan. Das hat womöglich tatsächlich direkt mit Trumps polarisierender Präsidentschaft zu tun – denn laut der Analyse zogen die Preise nach dessen Wahlniederlage wieder an, wenn auch langsam.
Die "New York Times" bezieht sich dabei auf Daten von zwei Immobilienfirmen sowie eine Analyse des Ökonomen Stijn van Nieuwerburgh von der Columbia University. Laut dem Wissenschaftler sind Trump-Wohnungen in New York in den vergangenen Jahren zu "Schnäppchen" geworden. Selbst in dem Prestige-Objekt mit dem Wasserfall auf der berühmten Fifth Avenue sei der Preis pro Quadratmeter um knapp 49 Prozent gesunken.
Schuld daran ist allerdings nicht nur der Name Trump, sondern auch die wachsende Konkurrenz in direkter Nachbarschaft im Ultra-Luxus-Segment. Doch auch andauernde Proteste gegen den Ex-Präsidenten minderten wohl die Lebensqualität der Hausbewohner:innen.
Der Ökonom van Nieuwerburgh kommt zu dem Schluss: "Diese Analyse zeigt eindeutig, dass es die Marke Trump ist, die für den Wertverfall verantwortlich ist." Im Gegensatz dazu stünden Gebäude, von denen der Name Trump entfernt wurde. Bei mehreren Immobilien haben nämlich die Bewohner:innen nach einem Rechtsstreit die goldenen Lettern entfernt. Im Anschluss seien die Verkaufspreise in die Höhe geschossen.
Regelmäßig kommt es vor Trumps Immobilien in New York zu Protesten.Bild: imago images / ZUMA Wire/ Gina M. Randazzo
Sie hätten sogar die durchschnittlichen Preise für vergleichbare Appartements in Manhattan übertroffen. Der Ökonom stellt aber auch klar: Bei den Erhebungen handelt es sich explizit um Immobilien in Manhattan. Es könne also gut sein, dass es sich in anderen Teilen des Landes anders verhält.
Dennoch steht die Analyse im Gegensatz zu den Aussagen von Trumps Anwältin. Sie hatte im Zusammenhang mit einem Prozess, in dem es um Betrugsvorwürfe gegen die "Trump Organization" ging, behauptet: "Mein Mandant ist Hunderte von Millionen wert. Ganz zu schweigen von der Marke, die Milliarden wert ist." Trump ist zu einer Strafzahlung von rund 355 Millionen US-Dollar (etwa 330 Millionen Euro) verurteilt worden. Zumindest im liberalen New York dürfte die Marke Trump keine "Hunderte von Millionen" mehr wert sein.
Triggerwarnung: Im folgenden Text werden Gewalthandlungen geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.