Justin Blake, links, Jacob Blakes Onkel, führt einen Anwalt und Unterstützer der Familie Blake zu einer Pressekonferenz in Kenosha, Wisconsin.Bild: imago images / Mark Hertzberg
International
06.01.2021, 07:3006.01.2021, 07:38
Mehr als vier Monate nach Schüssen auf den
Afroamerikaner Jacob Blake bei einem Polizeieinsatz in Kenosha wird
gegen keinen Polizeibeamten Anklage erhoben werden. Das erklärte der
zuständige Staatsanwalt Michael Graveley am Dienstag im Hinblick auf
das Recht der Beamten auf Selbstverteidigung. Der weiße Polizist
Rusten S. hatte Blake bei einem Einsatz am 23. August vergangenen
Jahres sieben Mal in den Rücken geschossen. Der damals 29 Jahre alte
Blake überlebte schwer verletzt und ist seither gelähmt. Die Schüsse
auf Blake hatten in Kenosha zu Protesten und Ausschreitungen geführt.
Staatsanwalt: Verurteilung vor Gericht wäre "sehr unwahrscheinlich gewesen"
Graveley erklärte, nach geltender Rechtslage, insbesondere dem
Recht des Polizisten auf Selbstverteidigung, wäre eine Verurteilung
vor einem Gericht sehr unwahrscheinlich gewesen. Der Polizist S. habe bei dem Einsatz befürchtet, dass Blake ihn mit einem Messer angreifen würde und habe daher geschossen. Die Polizisten seien wegen eines Streits an den Tatort gerufen worden und hätten auch gewusst, dass es einen bestehenden Haftbefehl gegen Blake gegeben habe.
Proteste befürchtet: Stadtrat stimmt Notstandsregelung zu
In der Stadt im Bundesstaat Wisconsin waren nach den Schüssen auf
Blake schwere Proteste ausgebrochen, es kam auch zu Ausschreitungen.
Der Fall ereignete sich in einem bereits aufgeheizten politischen
Klima, denn nur etwa drei Monate vorher war in Minneapolis im
Bundesstaat Minnesota der Afroamerikaner George Floyd bei einem
brutalen Polizeieinsatz getötet worden. Floyds Tod führte landesweit
zu anhaltenden Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus.
Der Stadtrat von Kenosha stimmte am Montag angesichts
befürchteter Proteste vorab einer befristeten Notstandserklärung zu,
die nun für acht Tage gilt. Gouverneur Tony Evers erklärte, er habe
die Entsendung von 500 Mitgliedern der Nationalgarde nach Kenosha
genehmigt. Die Soldaten werden dabei helfen, örtliche Einsatzkräfte
zu unterstützen, das Recht zu sicheren Protesten zu gewährleisten
sowie die Infrastruktur zu schützen, wie der Gouverneur
erklärte.
(mse/dpa)
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