Der frühe Tod des schwedischen Star-DJs Avicii schockiert Fans und Kollegen.
Der Musiker, mit bürgerlichem Namen Tim Bergling, wurde in Omans Hauptstadt Muskat tot aufgefunden, wie sein Management mitteilte. Die Todesursache wurde allerdings nicht mitgeteilt.
2016 gab der Künstler bekannt, nicht mehr auf Tour gehen zu wollen. Gegenüber dem "Hollywood Reporter" gab er gesundheitliche Gründe an.
Avicii hatte in den vergangenen Jahren offen über seine Gesundheitsprobleme gesprochen – unter anderem über eine zum Teil durch exzessiven Alkoholkonsum verursachte Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 2014 hatte er einige Live-Auftritte abgesagt, weil er sich die Gallenblase und den Blinddarm entfernen ließ.
Im Oman, wo er zuletzt in einer Hotelanlage auflegte, entstand das mutmaßlich letzte Foto, auf dem der Künstler zu sehen ist.
Das Muscat Hills Resort, in dem Avicii vor seinem Tod residierte, plant in einer Woche dem toten DJ mit einer Party zu gedenken.
Avicii zu Ehren sollen die ganze Nacht über Lichter brennen, um seinen Geist zu bewahren, kündigte das Hotel in seinem Instagram-Posting an.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Künstler noch bei Facebook geschrieben, er fühle sich geehrt, für die Billboard Music Awards 2018 nominiert zu sein. Auf keinen Fall solle man die Show im Mai verpassen.
Tim Bergling und "Ash" Pournouri verband eine jahrelange Geschäftsbeziehung: Schon 2008 entdeckte der damalige Jura-Student und Club-Promoter den damals 18-jährigen Tim und half ihm, zu einem der erfolgreichsten DJs weltweit zu werden. Die beiden verband eine tiefe Freundschaft – doch fühlte sich Avicii oft unter Druck gesetzt. Seine Gesundheit litt unter dem Dauerstress, weswegen er 2016 das Ende seiner Karriere verkündete und kurz darauf seine Zusammenarbeit mit seinem Manager "Ash" Pournouri beendete.
Jetzt, wenige Tage nach Aviciis Tod, richtet sich daher viel Kritik gegen seinen Ex-Manager: Pournouri habe vom gesundheitlichen Zustand seines Schützlings gewusst und mit fatalen Konsequenzen gerechnet, ihn jedoch immer weiter angetrieben. In der BBC-Dokumentation "True Stories" (Netflix) fasste er damals seine Befürchtungen sogar in Worte: "Tim wird das nicht überleben. [...] Er wird tot umfallen."
Nun ist es tatsächlich so weit gekommen – und Pournouri sah sich gezwungen, mit emotionalen Worten an die Öffentlichkeit zu gehen:
"Du warst meine Familie. Mein Bruder. Mein Freund. Mein Verbündeter. Teil meines Herzens. Das ist jetzt fort. Ich habe noch nie so tiefe Trauer empfunden", schreibt Pournouri in seinem langen Statement und wehrt sich damit gegen all die Vorwürfe, er sei mitverantwortlich für Aviciis Tod gewesen.
Fans und Freunde des Künstlers teilen ihre Trauerbekundungen im Netz – auch Berglings Ex-Freundin Emily Goldberg, die für zwei Jahre mit dem Künstler liiert war, äußerte sich auf Instagram.
In ihrem Text nannte sie eine Songzeile, die Bergling für sie geschrieben hatte: "Komm' schon Baby, gib' uns nicht auf. Entscheide dich für mich, und ich werde dir die Liebe zeigen."
Über die gemeinsame Zeit schreibt Goldberg: "In den zwei Jahren, in denen wir zusammen waren, war er mein engster Vertrauter, mein bester Freund." (Bild) Abschließend zitierte Goldberg noch aus einem der größten Hits von Avicii, nämlich den Song "Wake Me Up": "Weck' mich auf, wenn es vorbei ist, weil ich nicht möchte, dass es wahr ist."
Der Künstler Skrillex postete auf Instagram ein schwarz-weiß-Bild mit dem Musiker. Darunter steht: "Ich wünscht, ich hätte ihn öfter in den Arm genommen und ihm gesagt, dass alles gut wird."
Steve Aoki fasste seine Trauer auf Instagram so zusammen: "Ich kann es nicht glauben. Es fällt mir so schwer diese Worte aufzuschreiben. Es ist so ein schwerer Verlust, so ein verdammt schwerer Verlust. Ich vermisse dich mein Freund. Fuck fuck."
"Lieber Tim, mein allerherzlichstes Beileid an deine Familie. Du warst mein kleiner Bruder. In ewiger Liebe."
Soul-Musiker Aleo Blac schrieb, dass es sein Leben verändert habe, als er Avicii kennengelernt habe. "Er war ein unglaublich talentierter Mensch und es tut so weh, dass er nicht mehr da ist."
Sie schrieben auf Twitter: "Heute ist ein Tag, an dem wir einen unserer Helden verloren haben. Er war eine Inspiration und ein Freund. Es wird keinen anderen wie ihn geben und deshalb weinen wir und werden ihn nie vergessen. Wir haben dieses Video gepostet, weil es uns daran erinnert, was dieser brillante Mensch für uns getan hat. Und nun ist er weg."
DJ und Produzent Hardwell veröffentlichte ein schwarz-weiß Bild mit Avicii und schrieb dazu: "Danke dass du die Welt mit deiner unglaublichen Musik verändert hast und danke, dass du so eine Inspiration warst. Ich werde dich vermissen, bsi wir uns wieder sehen!"
Noah Cyrus, Schwester von Miley Cyrus und selbst Musikerin, schreibt auf Twitter, dass ihr Herz gebrochen sei. "Er war so eine große musikalische Inspiration für mich und auch für viele andere Menschen."
Madonna veröffentlichte auf Instagram ein Foto von sich und Avicii und schrieb dazu: "So tragisch. Auf Wiedersehen, lieber süßer Tim. Zu früh gegangen."
David Guetta erklärte auf Twitter, die Welt habe "einen unglaublich talentierten Musiker verloren". Und weiter: "Danke für deine schönen Melodien und für die Zeit, die wir gemeinsam im Studio verbracht haben."
Auch sein Freund und Musikkollege Martin Garrix äußerte sich in der Nacht über den tragischen Tod: "Ich kann kaum beschreiben, wie traurig ich mich fühle." Und verschickt eine letzte Nachricht an den verstorbenen Avicii: "Danke, dass du mich und Millionen inspiriert hast. RIP."
Auch Deadmau5, mit dem Avicii sich regelmäßig kabbelte, meldete sich zu Wort: "Spaß beiseite, niemand kann bestreiten, was er für die moderne Tanzmusik getan und erreicht hat und ich bin sehr stolz auf ihn." Der DJ sprach den Angehörigen und Fans von Avicii sein Beileid aus.
Auf Social Media meldeten sich zahlreiche weitere Kollegen des verstorbenen Star-DJs zu Wort.