Nach einem Fährenunglück auf dem Victoriasee in Tansania ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 86 Menschen gestiegen. Nachdem die Suche nach Überlebenden am Freitagmorgen wieder aufgenommen wurde, sind weitere Leichen aus dem Wasser geborgen worden, wie John Mongella, der Regierungsvertreter in der Region Mwanza, sagte.
Knapp 100 Menschen wurden demnach am Donnerstag gerettet. Ersten Schätzungen zufolge waren mehr als 300 Menschen an Bord, die exakte Zahl war aber zunächst nicht bekannt. Das brechend volle Schiff war am Donnerstag auf dem größten See Afrikas zwischen Bugolora und der Insel Ukara unterwegs, als es kenterte.
Örtliche Politiker fürchten, dass die Zahl der Toten noch deutlich steigen könne, an Bord seien mehr als hundert Menschen gewesen.
Der tansanische Präsidentensprecher Gerson Msigwa sagte im Fernsehen, die Fähre "MV Nyerere" sei im südlichen Teil des Sees gekentert. Die Such- und Rettungsarbeiten seien am Donnerstagabend zunächst unterbrochen worden.
Der Chef des Distrikts Ukerewe, George Nyamaha, sagte, an Bord seien mehr als hundert Menschen gewesen, als die Fähre sank. "Es ist zu befürchten, dass eine große Zahl von Menschen ihr Leben verloren hat", sagte er.
An Bord wurde auch Fracht transportiert, darunter Säcke mit Mais und Zement. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt, allerdings sind überladene Schiffe immer wieder Ursache für Schiffsunglücke in dem Gebiet.
Auf dem Victoria-See haben sich bereits mehrere schwere Schiffsunglücke ereignet.
Mit einer Fläche von rund 68.800 Quadratkilometern ist der Victoria-See einer der größten Seen der Erde. Er liegt im Gebiet zwischen Tansania, Kenia und Uganda.
(sg/dpa/afp)