Aufregung am Freitagabend in den USA: Eine kleine Studentzeitung berichtete, dass Kurt Volker, der US-Sondergesandte für die Ukraine, zurücktritt.
Mit dem Rücktritt von Volker nahm die Affäre um ein brisantes Telefonat von Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj weiter Fahrt auf. Nicht den renommierten Medien wie der "New York Times" gelingt dieser Scoop, es war der 20-jährige Student Andrew Howard und die Studentenzeitung "The State Press" aus dem Bundesstaat Arizona, die für den "Breaking News"-Alarm sorgten.
"Ich bin an die Story nicht anders herangegangen als an jede andere", sagte Howard im Nachhinein der "New York Times".
Der Student an der Arizona State University suchte nach eigenen Angaben nach einem lokalen Aufhänger für seinen Artikel über die Ukraine-Affäre. Volker leitet an der Arizona State University. Von einem Vertreter seiner Uni habe er dann erfahren, dass Volker seinen Posten als Sondergesandter für die Ukraine aufgibt.
"Jeder sucht hier nach einem Aha-Moment", den habe es aber nicht gegeben, fügte Howard bescheiden hinzu. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir jemals solch einen Scoop erwartet haben, wie wir ihn dann hatten."
Andrew Howard scheuchte Medien im ganzen Land auf, als er exklusiv berichtete, dass Volker seinen Rücktritt eingereicht habe, nachdem er für kommende Woche zu einer Befragung zu Trumps Ukraine-Affäre in den Kongress einbestellt worden war.
Einige US-Journalisten waren auch sauer, als etwa die "New York Times" zunächst nicht berichtete, woher diese Enthüllung stammte.
Als die Story am Freitagabend dann rauskam, arbeitete Howard gerade im Newsroom der "Arizona Republic", wo er ein Praktikum absolviert. Er habe sich zum Spaß für die Aufregung bei den anderen Redakteuren entschuldigt. "Sie waren unglaublich nett, es war ein lustiger Moment", sagte Howard der Nachrichtenagentur AP dazu.
"Ich schätze die ganze Aufmerksamkeit der Medien, die wir bekommen, sehr", sagte Howard weiter. "Es ist toll für unsere Zeitung. Es ist fantastisch, dass wir bewiesen haben, dass studentische Journalisten dasselbe tun können, was alle anderen auch können."
(ll/mit afp)