International
28.08.2019, 23:4329.08.2019, 07:23
Sie hat es geschafft: Die schwedische Klimaaktivistin Greta
Thunberg ist zwei Wochen nach dem Start ihrer Segelreise über den
Atlantik an ihrem Zielort New York angekommen.
- Die 16-Jährige betrat am Mittwochnachmittag (Ortszeit) vor Hunderten Schaulustigen, jungen Aktivisten und Medienvertretern zum ersten Mal in ihrem Leben US-Boden.
- In der Hand hielt sie ihr berühmt gewordenes Protestschild mit der Aufschrift "Skolstrejk för klimatet" (Schulstreik fürs Klima). In Deutschland war es wegen der Zeitverschiebung zum Augenblick ihrer Ankunft bereits knapp 22 Uhr.
"All das hier ist sehr überwältigend. Der Boden wackelt noch",
sagte die junge Schwedin unmittelbar nach ihrer Ankunft im Hafen
North Cove Marina in Manhattan. Der Transatlantik-Törn sei
überraschend gut gewesen. "Ich habe mich nicht ein Mal seekrank
gefühlt", sagte sie.
Vom norddeutschen Segelprofi Boris Herrmann, der
seinen prominenten Gast an Bord der Rennyacht "Malizia" gemeinsam mit
seinem Co-Skipper Pierre Casiraghi über den Ozean gebracht hatte, gab
es Lob. "Sehr wenige Menschen hätten das geschafft", sagte er.
Thunberg kündigte an, bereits am Freitag an einem Klimaprotest
vor dem Gebäude der Vereinten Nationen teilnehmen zu wollen. Das wird
nur einer von vielen Protesten und weiteren Terminen der Aktivistin
in den USA sein. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New
York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage später der
UN-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der
UN-Generalversammlung.
Rundherum gibt es international koordinierte
Klimaproteste der Fridays-for-Future-Bewegung. Thunberg will außerdem
andere Aktivisten, Entscheidungsträger und Betroffene des
Klimawandels treffen.
Thunberg will Trump nicht treffen
Aus Thunbergs Umfeld verlautete auch, dass sie zu politischen
Gesprächen nach Washington fahren wolle. Ein Treffen mit US-Präsident
Trump, der eine klimafeindliche Politik betreibt, scheint aber
ausgeschlossen. Nach ihrer Ankunft wiederholte Thunberg ihren
Standpunkt, es bringe nichts, Trump überzeugen zu wollen, wenn er
nicht auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hören wolle. "Wenn es
niemand geschafft hat, ihn zu überzeugen, warum sollte ich dann dazu
bereit sein?" Sie werde sich vielmehr darauf konzentrieren, auf die
Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.
Auch auf See seien die Nachrichten von den Bränden im
Amazonasgebiet nicht an ihr vorbeigegangen, sagte Thunberg. Die Lage
im Amazonas sei niederschmetternd. "Unser Krieg gegen die Natur muss
aufhören."
Thunberg will zur Weltklimakonferenz:
Thunberg versicherte, ihr Plan sei weiterhin, im Dezember auch an der Weltklimakonferenz in Santiago de Chile teilzunehmen. Die Konferenz müsse einen entscheidenden Wendepunkt im Kampf fürs Klima darstellen, sagte sie. Wie sie dorthin komme, wisse sie noch nicht genau. Auf das Fliegen werde sie aber wieder verzichten. Stattdessen werde sie vermutlich in einer Menge Zügen und Bussen sitzen, auch eine weitere Reise per Segelboot schloss sie nicht aus. Die Hauptstadt von Chile liegt rund 8500 Kilometer südlich von New York.
Thunberg, Herrmann, Casiraghi sowie Thunbergs Vater Svante und
ein Filmemacher waren am 14. August gemeinsam im südenglischen
Plymouth mit der "Malizia" in See gestochen. Die Klimaaktivistin
verzichtet auf Flugreisen, weil auf diesen besonders viele
klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden. Deshalb entschied
sie sich dazu, den Weg über den Atlantik per Hochsee-Segelyacht auf
sich zu nehmen. In Übersee will sie ihren Kampf gegen die Klimakrise
nun auf eine neue Ebene heben. Dafür hat sie ein Jahr Auszeit von der
Schule genommen.
In ihrer vorerst letzten Nacht auf dem Meer hatte Thunberg am
frühen Mittwochmorgen auf Twitter geschrieben: "Land!! Die Lichter
von Long Island und New York City voraus." Bei durchwachsenem Wetter
und gelegentlichem Nieselregen ankerte die "Malizia" im Laufe des
Tages zur Zoll- und Passkontrolle vorübergehend vor Coney Island,
bevor es auf die Wasserfläche vor Manhattan einfuhr und dort von 17
Segelbooten der Vereinten Nationen begrüßt wurde – jedes stand dabei
für eines der UN-Nachhaltigkeitsziele.
(pb/dpa)
Greta-Rede im Europaparlament
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Russland hat jüngst die Größe der Armee massiv aufgebläht. Rund 1,5 Millionen Soldaten sollen künftig Putins Politik durchsetzen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 150.000 russische Soldaten bereits ihr Leben im Krieg gegen die Ukraine verloren haben. Etwa das Vierfache an Kämpfern wurde bereits verwundet.