Trotz extremer Äußerungen ist Mark Robinson auf dem Weg zu einem hohen Amt einen wichtigen Schritt weiter. Bild: AP / Chris Carlson
International
07.03.2024, 14:3008.03.2024, 12:00
Mark Robinson ist der erste schwarze Vizegouverneur in North Carolina. Wer ihn nicht kennt, könnte nach dieser Information denken, dass er sich für Offenheit oder Gleichberechtigung einsetze. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Robinson ist nicht nur ein Fan Donald Trumps. Er ist auch gegen das Recht auf Abtreibungen und ist wegen zahlreicher extremer Aussagen – unter anderem zu Adolf Hitler – aufgefallen.
Nun hat er die republikanische Nominierung zum Gouverneur des Bundesstaates gewonnen. Falls er gewinnen sollte, steht einiges auf dem Spiel.
Mark Robinson fällt regelmäßig mit extremen Äußerungen auf.Bild: AP / Chuck Burton
USA: Trump-Verbündeter könnte hohes Amt des Gouverneurs bekleiden
Zunächst einmal steht Robinson ein voraussichtlich enger und harter Kampf um das Amt gegen den Demokraten Josh Stein in North Carolina bevor. Im November wird er gegen den Generalstaatsanwalt des Bundesstaates antreten, wie "The Guardian" berichtet. Aktuell belegt ein Demokrat das Amt: Gouverneur Roy Cooper, dessen Amtszeit begrenzt ist.
Derzeit kontrollieren die Republikaner bereits die Legislative in dem Bundesstaat. Falls Robinson gewinnen sollte, würde ihnen eine Dreierkandidatur und die einseitige Kontrolle über die Gestaltung der Politik in North Carolina verschaffen. Das wäre für die Demokraten in einem wichtigen umkämpften Staat eine herbe Schwächung.
Zudem dürfte sich mit einer erfolgreichen Wahl Robinsons einiges in dem Bundesstaat ändern: So stünde etwa das Recht auf Abtreibung auf dem Spiel, wie ein Blick auf Aussagen des Politikers zeigt: Er sagte erst im vergangenen Monat, dass er das Leben von der Empfängnis an, "absolut" schützen würde.
"Wir haben es bis zur 12. Woche geschafft", sagte er. "Das nächste Ziel ist es, die sechste Woche zu erreichen und von dort aus weiterzumachen." Damit dürfte er einen Nerv treffen. Denn die Abtreibungsdebatte spaltet aktuell die US-Gesellschaft.
2023: Hunderte demonstrierten in North Carolina gegen die Entscheidung, den Schutz auf Abtreibung zu kippen.Bild: dpa / Travis Long
Doch er vertritt auch noch weit extremere Ansichten.
Mark Robinson fiel mit extremen Äußerungen zu Corona und LGBTQIA+ auf
Er ist für seine kontroversen und extremen Ansichten bekannt. So hat er etwa das Coronavirus als eine "globalistische" Verschwörung bezeichnet, um Trump zu zerstören. Auch LGBTQIA+ haben bei ihm keinen guten Stand. Er kritisierte 2021 das Vorhaben, das Thema im Sexualkundeunterricht zu behandeln, zudem beschimpfte er Homosexuelle und Transgender als "Dreck". Die Beschimpfungen nehmen durchaus extreme Ausmaße an. Homosexuelle Menschen seien mit dem gleichzusetzen, "was die Kühe hinterlassen", sowie mit "Maden" und "Fliegen".
Bei einer kürzlichen Wahlkampfveranstaltung forderte er, dass Transgender-Frauen verhaftet werden sollten im Fall, dass sie Damentoiletten benutzen.
Auch Hitler ist er offenbar zugeneigt. Er zitierte den nationalsozialistischen Machthaber 2014 auf Facebook in einer Erklärung über Rassenstolz.
USA: Trump-Verbündeter zitiert Hitler
Im Jahr 2014 zitierte er Hitler auf Facebook in einer Erklärung über Rassenstolz. Er verteidigte den Beitrag später jedoch in einer Rede mit einem wenig überzeugenden Argument. Er sagte, das Zitieren Hitlers sei nicht gleichbedeutend mit dessen Unterstützung. "Weil Sie Hitler zitiert haben, unterstützen Sie Hitler. Ich glaube, jedes Geschichtsbuch in Amerika unterstützt Hitler jetzt. Sie zitieren ihn alle."
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Zudem ist Robinson Trump-Fan. Und Trump offenbar auch Robinson-Fan. Auf einer Kundgebung am vergangenen Woche lobte der ehemalige US-Präsident den Vizegouverneur für seine rhetorischen Fähigkeiten. Nach den Worten Trumps sei er der "Martin Luther King auf Steroiden".
USA: Robinson ist ein Verbündeter Trumps. Bild: imago images / Ron Sachs
Die Demokraten haben seit 1992 nur eine einzige Gouverneurswahl in North Carolina verloren. Seit 2017 bekleidet Roy Aberry Cooper das Amt, zuvor war der Republikaner Patrick Lloyd McCrory von 2013 bis 2017 der Gouverneur von North Carolina.
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