Fared Alhor wollte am Montagmorgen eigentlich Fotos von der Ruine des getöteten IS-Anführers Abu Bakr Al-Bagdadi machen, berichtet der Journalist dem US-Sender CNN. Am Sonntag haben US-Spezialkräfte laut eigenen Angaben den IS-Chef in seinem Versteck in Syrien angegriffen und getötet.
Alhor besuchte die Ruine – und fand einen Welpen vor, vollkommen mit Staub bedeckt. Winselnd sei der Hund neben seiner beim Angriff umgekommenen Mutter gestanden. Der Kleine wäre ohne fremde Hilfe wohl verhungert.
Der tierliebe Alhor wusste, er musste etwas tun.
Er habe angefangen, mit dem Welpen zu spielen. Und taufte ihn auf den Namen Bobe. Alhor hatte allerdings ein Problem: Er habe den Welpen nicht transportieren können. Aber der Gedanke, Bobe zurückzulassen, habe ihn geschmerzt, sagt der zu CNN.
Alhor fuhr nach Hause, besorgte Futter und eine Kiste für den Transport und fuhr zurück. Der Weg war gefährlich für Bobe und Alhor. Auf seinem Motorrad konnte die Kiste auf dem 30 Kilometer Heimweg jederzeit herunterfallen.
Er habe Bobe schließlich zu einem Freund gebracht. Auf Twitter postet Alhor regelmäßig Updates von dem Waisen-Welpen:
Impfen und durchchecken habe Alhor Bobe beim "Aleppo Cat Man" lassen, sagte der Journalist zu CNN. Das ist der Spitzname von Mohammad Alaa al-Jaleel. Seit 2016 ist kümmert sich der Tierarzt um die Katzen im zerstörten Aleppo.
Alhor versichert, der Welpe Bobe werde ein gutes Leben haben. Das ist eine Besonderheit im syrischen Krieg. Die Geschichte rührt zahlreiche Menschen auf Twitter.
Bobe teilt sich nun die tierische Prominenz im Fall Bagdadi mit Conan, jenem mittlerweile berüchtigten Schäferhund, der auf US-Seite an dem Angriff auf Al-Bagdadi beteiligt war.
(joey)