Politik
International

"Pirralha" steht in Greta Thunbergs Twitter-Bio – ein alter weißer Mann ist Schuld

December 9, 2019, Madrid, Madrid, Spain: Greta Thunberg looks a colleague in a Fridays for Future NGO press conference in the COP25 Summit, Madrid. Madrid Spain PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAa ...
Greta Thunberg vs. Jair Bolsonaro. Bild: imago images / ZUMA Press/arenaphotos/watson
International

"Pirralha" steht jetzt in Gretas Twitter-Bio – ein alter weißer Mann ist Schuld

10.12.2019, 21:2010.12.2019, 22:36
Mehr «Politik»

Greta Thunberg hat wieder einmal die Beschreibung ihres Twitter-Profils geändert. Seit diesem Dienstag steht da: "Pirralha".

Pirra... was? Pirralha ist portugiesisch und bedeutet auf Deutsch: Göre.

Wer das Spiel um das Twitter-Profil der 16-jährigen Klimaaktivistin kennt, weiß: Sie ändert die Beschreibung dann, wenn sie von einem der mächtigen Männer in der Welt beleidigt wurde. Der Übeltäter war dieses Mal der in Sachen Klimaschutz besonders üble Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro.

Der ultrarechte Politiker sagte am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Reuters: "Greta sagte, die Indigenen sind gestorben, weil sie den Amazonas-Wald verteidigten. Wie können die Medien einer solchen Göre Raum geben?" Für Göre benutzte er das portugiesische "pirralha".

Und Greta so:

Bild
Bild: twitter screenshot

Greta Thunberg hatte auf den Tod von zwei Männern aufmerksam gemacht

Hintergrund ist der Tod zweier Männer des indigenen Stammes der Guajajara im östlichen Amazanos-Gebiet. Die beiden Männer waren am Samstag erschossen worden.

Greta Thunberg schrieb am Sonntag auf Twitter: "Die indigenen Völker werden buchstäblich ermordet, weil sie versucht haben, den Wald vor illegaler Abholzung zu schützen. Immer und immer wieder. Es ist beschämend, dass die Welt darüber schweigt."

Darauf bezog sich Bolsonaro mit seiner abschätzigen Gören-Äußerung.

Über den Tod der beiden Männer sagte Bolsonaro am Dienstag, seine Regierung werde gegen illegale Abholzung weiter vorgehen. Umweltschützer werfen dem rechten Präsidenten allerdings vor, die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet mit seiner Politik voranzutreiben.

Bolsonaro reiht sich mit seinem Streit mit Greta in die Reihe von Staatsmännern ein, denen die Klimaaktivistin einen Twitter-Bio-Wechsel widmete. Zuvor hatte sie genauso auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump und des russischen Präsidenten Wladimir Putin reagiert.

(ll)

Ökonom: "Der Trump-Schock könnte ein Segen für Europa sein"
Warum Deutschland eine neue wirtschaftliche Identität braucht, Europa seine Investitionen in Innovation verdreifachen muss und Donald Trump eine Eintrittsgebühr in den US-Konsummarkt verlangt, erklärt Samy Chaar, Chefökonom der Privatbank Lombard Odier.

watson.ch: Herr Chaar, wir haben uns vor fünf Jahren zum letzten Mal gesprochen. Schon damals haben Sie vorausgesagt, dass Deutschland Probleme bekommen wird. Congrats, Sie hatten recht. Wie sehen Sie die Situation heute?

Zur Story