Politik
International

Nach Krach mit Johnson: Britischer Finanzminister tritt zurück

Boris Johnson und Sajid Javid.
Boris Johnson und Sajid Javid. Bild: imago images / i Images
International

Nach Krach mit Johnson: Britischer Finanzminister tritt zurück

13.02.2020, 14:1413.02.2020, 14:14
Mehr «Politik»

Der britische Finanzminister Sajid Javid ist überraschend von seinem Amt zurückgetreten. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag unter Berufung auf einen Sprecher Javids.

  • Premier Boris Johnson ernannte umgehend den bisherigen Generalsekretär des Finanzministeriums, Rishi Sunak, zum Nachfolger. In einem Monat muss er den ersten Haushalt der Regierung Johnson nach dem Ende Januar vollzogenen EU-Austritt vorstellen.
  • Hintergrund des Rücktritts ist offenbar ein Streit über die geplante Kabinettsumbildung von Johnson.
  • Javids Rücktritt aber kam völlig überraschend – allgemein war damit gerechnet worden, dass er und Außenminister Dominic Raab bei Johnsons Kabinettsumbildung ihre Posten behalten werden. Raab wurde am Donnerstag tatsächlich in seinem Amt bestätigt.

Bericht über Streit zwischen Johnson und Javid

Die britische Nachrichtenagentur Press Association berichtete unter Berufung auf einen Vertrauten Javids, dass Johnson von seinem Finanzminister verlangt habe, seine bisherigen Berater zu entlassen und durch "Sonderberater von Downing Street Number 10" zu ersetzen, um künftig ein gemeinsames Team zu haben. Javid habe jedoch die Auffassung vertreten, "dass kein Minister, der etwas auf sich hält, derartige Bedingungen annehmen kann".

Schon seit Wochen gab es Gerüchte über Spannungen zwischen Javid und Johnsons engstem Berater Dominic Cummings, der einen drastischen Umbau der Regierungsgeschäfte vornehmen wollte.

Bei der Kabinettsumbildung knapp zwei Wochen nach dem Brexit gibt es eine Reihe von Ministern, die ihre Posten verloren. Unter anderem gehören Nordirland-Minister Julian Smith und Wirtschaftsministerin Andrea Leadsom zu den Kabinettsmitgliedern, die ihren Hut nehmen mussten. Bereits am Freitag soll die Regierung erstmals in neuer Zusammensetzung tagen.

(ll/dpa)

Russland lockt Kameruner mit Lüge in die Ukraine: Krieg statt Shampoo-Fabrik
Im Krieg in der Ukraine setzt der Kreml unter Präsident Wladimir Putin vor allem auf eine Strategie: Abnutzung. Auch aus dem Ausland rekrutiert Russland daher viele Soldaten – häufig unter falschem Vorwand.

Für den ständigen Druck auf die zahlenmäßig unterlegenen Ukrainer:innen werden viele russische Soldaten an der Front geopfert. Dazu nutzt der Kreml bei Weitem nicht nur Landsleute.

Zur Story