
Der gewählte US-Präsident Biden trägt im Gegensatz zu Donald Trump Maske.Bild: dpa / Carolyn Kaster
International
04.12.2020, 07:4604.12.2020, 07:46
Der gewählte US-Präsident Joe Biden will
die Amerikaner bei seiner Amtseinführung dazu aufrufen, zur
Eindämmung der Corona-Pandemie 100 Tage lang Masken in der
Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem werde er anordnen, dass der
Mundschutz in Gebäuden von Bundesbehörden sowie in Verkehrsmitteln
wie Flugzeugen getragen werden muss, sagte Biden in einem Interview
des TV-Senders CNN am Donnerstag. Ein US-Präsident kann das Tragen
von Masken nur in bestimmten Situationen anordnen, solche
Entscheidungen liegen größtenteils bei den einzelnen Bundesstaaten.
Er sei überzeugt, dass man mit Masken und Impfungen einen
erheblichen Rückgang der Coronavirus-Infektionen erreichen könne,
betonte Biden, der am 20. Januar ins Amt eingeführt wird. Die USA
erleben gerade eine massive Corona-Welle mit einem starken Anstieg
von Ansteckungen und auch Todesfällen. Der noch amtierende Präsident
Donald Trump hatte das Tragen von Masken immer wieder ins Lächerliche
gezogen.
Der angesehene Virus-Experte Fauci soll Bidens medizinischer Chefberater werden
Der renommierte Immunologe Anthony Fauci solle sein Chefberater
für medizinische Fragen werden, sagte Biden außerdem. Fauci ist in
den USA der bekannteste - und auch populärste - Corona-Experte. Er
tritt entschieden für Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des
Virus ein. In den vergangenen Monaten verlor er an Einfluss im Weißen
Haus, weil seine Aufrufe, Masken zu tragen und vorsichtig zu sein,
nicht zu Trumps Botschaft passten, dass Amerika die Pandemie bald
hinter sich lassen werde.
(lfr/hau)
Der US-Präsident ist für seine direkte Art bekannt. Das kommt nicht bei allen gut an – und sorgt im eigenen Lager offenbar auch für das eine oder andere Karriereende.
Angesichts fragwürdiger Aussagen und so manch senilem Moment kann man mitunter vergessen, dass Donald Trump einer der mächtigsten Männer der Welt ist. Mit seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus weiß er diesen Trumpf allerdings noch gezielter auszuspielen als im Jahr 2017.