Politik
International

Israel: Gantz will nun doch Koalition mit Netanjahu – braucht aber mehr Zeit

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) und Benny Gantz (rundes Bild).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) und Benny Gantz (rundes Bild). Bild: dpa / Artur Widak
International

Gantz will nun doch Koalition mit Netanjahu – braucht aber mehr Zeit

12.04.2020, 12:4212.04.2020, 12:44
Mehr «Politik»

In Israel läuft es nun doch auf ein Regierungsbündnis von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seinem Herausforderer Benny Gantz hinaus. Ex-Militärchef Gantz vollzog eine Kehrtwende und erklärte sich zu einer Koalition seines gemäßigteren Bündnis Blau-Weiß mit dem konservativen Likud von Netanjahu bereit. Angesichts der Corona-Krise sei dies nun geboten.

"Die politische, gesundheitliche und soziale Krise hat mich zu dem Entschluss gebracht, dass ich auch zu einem hohen politischen und persönlichen Preis alles dafür tun werde, um eine Regierung mit dem Likud zu bilden", schrieb Gantz an Staatspräsident Reuven Rivlin. Gantz bat Rivlin am Samstag daher um eine Fristverlängerung von 14 Tagen.

Dritte Wahl innerhalb eines Jahres

Das Mandat, eine Regierung zu bilden, läuft eigentlich am Dienstag aus. Rivlin hatte Gantz Mitte März damit beauftragt. Bei der Parlamentswahl am 2. März hatte es erneut keine klare Regierungsmehrheit gegeben. Es war bereits die dritte Wahl innerhalb eines Jahres.

Gantz hatte eine Koalition mit Netanjahu eigentlich ausgeschlossen. Als Begründung nannte er Korruptionsverfahren gegen den langjährigen Ministerpräsidenten. Netanjahu weist die Vorwürfe zurück. Gantz zufolge stehen die beiden Kontrahenten kurz vor einer Einigung. Israelischen Medienberichten zufolge soll Netanjahu für 18 Monate den Posten des Ministerpräsidenten innehaben, danach übernimmt Gantz.

Auch Israel von Corona betroffen

In Israel gibt es mehr als 10.000 Coronavirus-Infektionen und 101 Tote. Es wurden strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen. Viele Firmen machten dicht, die Arbeitslosenquote stieg auf etwa 25 Prozent.

(rtr/lin)

Markus Söder beim Gillamoos: Viel Fleisch, viel Ego, wenig Inhalt
So wirklich in die Trickkiste hat Markus Söder am Montag nicht gegriffen. Dennoch sollte seine Rede beim Gillamoos als Warnsignal interpretiert werden.
Für die meisten Menschen, die abseits von bayerischen Trachten und Maßkrügen aufgewachsen sind, wirkt der Gillamoos-Montag, als würde man in einem Bierzelt auf der Wiesn eine Webcam aufstellen. Gewissermaßen ist das politische Frühschoppen auch genau das: Angetrunkene Menschen reden sich über Politik in Rage, dazu erklingt Blasmusik und schallendes Gelächter, das nach abgestandenem Bier riecht.
Zur Story