US-Präsident Joe Biden hat die Operation gegen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi angeordnet. null / Gripas Yuri/ABACA
International
Das US-Militär hat nach Angaben
des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den
Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Er habe den
Einsatz in der vergangenen Nacht gegen Abu Ibrahim al-Haschimi
al-Kuraschi angeordnet, erklärte US-Präsident Joe Biden am
Donnerstag.
Biden, der auch der Oberkommandeur der US-Streitkräfte ist,
erklärte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt.
Der Einsatz habe dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und
der Verbündeten gedient. Dank der Fähigkeiten und des Mutes des
US-Militärs sei der IS-Anführer "vom Schlachtfeld" genommen worden.
Das Vorgehen habe "die Welt zu einem sichereren Ort gemacht",
erklärte der Präsident weiter. Biden wollte noch am Donnerstag in einer Rede an die Nation weitere Details bekannt geben.
Berichte über stundenlange Gefechte
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte
wurden bei der Luftlandeoperation auch 13 Zivilisten getötet, unter
ihnen auch vier Kinder. Die Militärkoalition habe zudem Ziele
nördlich der Region Idlib bombardiert. Die Gefechte dauerten demnach
bis in die Nacht an. Ein Aktivist in der Region sagte der Deutschen
Presse-Agentur, dass der IS-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher
des schweren Anschlages auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu
sein. Dabei wurden in der Stadt Al-Hassaka Ende Januar mehr als 300
Menschen getötet. Der Angriff galt als der schwerste seit vielen
Jahren. Beobachter befürchteten ein Wiedererstarken der
Dschihadisten.
Anwohner berichteten einem dpa-Fotografen in Syrien am
Donnerstag, die Gefechte rund um ein Haus hätten gut drei lang
Stunden gedauert. Das Ziel befand sich nur wenige Kilometer vom Ort
entfernt, wo US-Spezialkräfte im Herbst 2019 den damaligen IS-Chef
Abu Bakr al-Bagdadi bei einem Einsatz getötet hatten.
IS weiter aktiv in Syrien und im Irak
Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter
Führung der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der IS
hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt
gebracht. Kurz darauf riefen die Dschihadisten ein Kalifat aus, zu
dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde
die Terrormiliz im März 2019 besiegt. Sie ist jedoch weiter in beiden
Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge.
(fas /dpa)
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