International
05.06.2018, 13:4306.06.2018, 06:41
Mit einem Selfie vor einem Unfallopfer hat ein Mann in
Italien Entrüstung ausgelöst. Auf einem Bild eines Lokaljournalisten
ist zu sehen, wie ein Mann auf dem Bahnhof im norditalienischen
Piacenza posiert und ein Foto von sich schießt – im Hintergrund liegt
eine verletzte Frau auf den Gleisen und wird von Sanitätern versorgt.
"Wir haben vollkommen unseren Sinn für Moral verloren", schrieb der
Reporter Giorgio Lambri auf Facebook, nachdem er das Foto Ende Mai
geschossen und in der Zeitung "La Libertà" veröffentlicht hatte.
Auf dem Bild steht der Mann in Shorts auf dem Bahnsteig und scheint
auch ein "Victory"-Zeichen zu machen. Ein Sprecher der Bahnpolizei in
Piacenza sagte der dpa, dass gegen
den Mann ermittelt werde. Es sei ein "schwerwiegender Vorfall".
Nähere Angaben machte er nicht.
Nach Angaben der Lokalzeitung musste der Frau ein Bein amputiert
werden. Die Kanadierin – eine ältere Frau – sei auf der falschen
Seite aus dem Waggon ausgestiegen, als der Zug gerade abfuhr, und auf
das Gleis gefallen. Angeblich war das Kontrollsystem für die Türen in
dem Zug defekt, schrieb die Zeitung "La Repubblica".
(gam/dpa)
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