International
Russland und Großbritannien haben sich im
UN-Sicherheitsrat einen heftigen Schlagabtausch angesichts der
Giftattacke auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen
Tochter in Großbritannien geliefert.
"Wir haben unseren britischen
Kollegen gesagt, dass sie mit dem Feuer spielen und das noch bereuen
werden", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei
einer Sitzung des Gremiums am Donnerstag in New York, die auf Bitten
seines Landes kurzfristig einberufen worden war. Nebensja warf
Großbritannien "dreckige Spiele" vor und sprach von einem "absurden Theater", einem "Propaganda-Krieg" und "Goebbels-Methoden".
Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce sagte, London habe vollkommen im Einklang mit internationalen Konventionen gehandelt. Ihr Land lasse "sich nicht in Sachen Moral oder hinsichtlich unserer Verantwortung von einem Land belehren, das so viel getan hat, um die angemessene Aufklärung von Chemiewaffen-Einsätzen in Syrien zu verhindern!"
Wie ernst der russische Botschafter die Vorwürfe aus England nimmt? Nun, hier hält er ein Exemplar von "Alice im Wunderland" hoch!
Bild: AP
"Diese ganze zweifelhafte Sache
ist eine Erfindung oder eine Provokation der übelsten Sorte." Russland habe mit der Vergiftung der Skripals nichts zu tun. "Russland hat kein Patent auf (den Kampfstoff) Nowitschok", sagte
Nebensja. "Es geht nur darum, unsere politische Legitimität
grundsätzlich in Frage zu stellen."
Die britische UN-Botschafterin
Karen Pierce wies das zurück. Das Ganze sei "Teil eines grösseren
Musters von unverantwortlichem Verhalten Russlands", sagte Pierce. "Wir haben nichts zu verstecken, aber ich fürchte, dass Russland
etwas zu befürchten haben könnte."
Der frühere Doppelspion Sergej Skripal und seine Tochter Julia
waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in Salisbury gefunden
worden. Sie sollen mit dem in der ehemaligen Sowjetunion entwickelten
Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden sein. London bezichtigt Moskau
als Drahtzieher des Attentats. Russland dementiert dies und pocht
wegen der unklaren Beweislage auf eine unabhängige Untersuchung, an
der auch russische Ermittler beteiligt sein sollten.
(sg/dpa/AFP)
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