Bild: ap / Carolyn Kaster
International
Die US-Zeitung "USA Today" hat im Wahlkampf
erstmals einem Präsidentschaftskandidaten ihre Unterstützung
ausgesprochen – und zwar Joe Biden. Zwei Wochen vor der Wahl am
3. November begründeten die Kommentatoren den Bruch mit der Tradition
am Dienstag damit, dass es bei der Wahl zwischen Herausforderer Biden
und Amtsinhaber Donald Trump nicht um eine Entscheidung zwischen zwei
"fähigen" Kandidaten mit gegensätzlichen Vorstellungen gehe.
"In diesem Jahr stehen Charakter, Kompetenz und Glaubwürdigkeit auf
dem Wahlzettel", schreiben die Kommentatoren. "Angesichts der
Weigerung Trumps, einen friedlichen Machtwechsel zu garantieren,
falls er verliert, geht es auch um die Zukunft der amerikanischen
Demokratie." Das Land sei gefährlich vom Kurs abgekommen, heißt es in
dem Artikel, in dem auch Wähler aus Schlüsselstaaten zu Wort kommen.
Der wichtigste Teil des Jobs eines Präsidenten sei das
Krisenmanagement. Doch Trump habe auf die Corona-Pandemie chaotisch
reagiert und damit die Zahl der Toten in die Höhe getrieben.
"Biden ist ein würdiges Gegengift zu Trumps grenzenlosem Narzissmus
und chronischem Chaos." Er biete der aufgewühlten Nation einen "Hafen
der Ruhe und Kompetenz", auch wenn er nicht frei von Fehlern sei.
"USA Today", die mit 38 Jahren vergleichsweise jung ist, hatte vor
der Wahl 2016 zwar Partei gegen Trump ergriffen, in diesem Zuge aber
nicht ausdrücklich der damaligen Kandidatin Hillary Clinton die
Unterstützung zugesagt. Die "USA Today" gilt als die auflagenstärkste Zeitung der USA mit täglich 1,6 Millionen Exemplaren (Zahlen aus 2019). Sie ist eine der wenigen Zeitungen, die im ganzen Land erscheint, zum Teil gratis.
(hau/dpa)
Matthias Miersch sitzt seit 2005 für die SPD im Bundestag. Parteiintern wird er seit vielen Jahren geschätzt, der ganz breiten Öffentlichkeit war er eher kein Begriff. Das änderte sich am 7. Oktober 2024: Miersch soll Nachfolger von Kevin Kühnert als SPD-Generalsekretär werden.