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Trump vergleicht Corona mit Grippe – und schmiert zeitgleich in Umfragen ab

September 27, 2020 - Washington, DC United States: United States President Donald Trump holds a news briefing at the White House. PUBLICATIONxNOTxINxUSA Copyright: xChrisxKleponisx/xPoolxviaxCNP/Media ...
Donald Trump steht in Umfragen nicht gut da.Bild: www.imago-images.de / Chris Kleponis
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Trump vergleicht Corona nach Klinik-Aufenthalt wieder mit Grippe – und schmiert zeitgleich in Umfragen ab

06.10.2020, 15:01
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US-Präsident Donald Trump hat das Coronavirus nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer Infektion mit dem neuartigen Erreger erneut mit der Grippe verglichen.

"Die Grippesaison beginnt! Jedes Jahr sterben viele Menschen an der Grippe, manchmal mehr als 100.000, und trotz der Impfung. Legen wir deshalb unser Land still? Nein, wir haben gelernt, damit zu leben, so wie wir lernen, mit Covid zu leben, das in vielen Bevölkerungen weniger tödlich ist!!!", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.

Trumps Corona-Infektion war am Freitag bekannt geworden. Am Montag rief er die Amerikaner auf, keine Angst vor dem Virus zu haben. In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 210 000 Menschen nach einer Infektion gestorben, in absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Nicht das erste Mal, dass Trump den Vergleich bringt

Besonders zu Beginn der Pandemie hatte Trump Covid-19-Erkrankungen wiederholt mit einer Grippe-Infektion verglichen. Auch behauptete er öffentlich, dass die Sterberate niedriger als bei einer Grippe sei. Mehrfach stellte er in Aussicht, dass das Virus eines Tages einfach wieder verschwinden werde.

Im September waren dann Aufnahmen von Gesprächen zwischen Trump und dem Investigativjournalisten Bob Woodward veröffentlicht worden, in denen er bereits zu Beginn der Pandemie die gravierenden Risiken des Virus kannte und sich dennoch verharmlosend dazu geäußert hatte. Trump sagte in einem Gespräch im Februar, Covid-19 sei "tödlicher" als eine schwere Grippe, die pro Jahr 25 000 bis 30 000 Amerikaner das Leben koste.

Wegen seiner Corona-Infektion sind Trump eine Reihe von Medikamenten verabreicht worden, darunter ein noch experimentelles Antikörper-Mittel. Nach Einschätzung des renommierten Immunologen Anthony Fauci könnte dies entscheidend zu einer schnellen Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. Nach Angaben seines Leibarztes Sean Conley ist Trumps Erkrankung aber trotz der Rückkehr ins Weiße Haus noch nicht ausgestanden.

Umfragen sprechen deutliche Sprache

Beim amerikanischen Volk scheint seine Kraftmeierei nicht anzukommen. In einer Reuters-Umfrage meinten 65 Prozent, Trump hätte sich vermutlich nicht angesteckt, wenn er das Virus ernster genommen hätte. Und laut einer CNN-Umfrage vom Dienstag missbilligen 60 Prozent seinen Umgang mit Corona. Es ist der schlechteste Wert seit Beginn der Pandemie.

Die Bürger haben außerdem wenig Vertrauen in Trumps angeblich wundersame Genesung, die das Weiße Haus und Trump nach außen vermitteln. In der CNN-Umfrage gaben 28 Prozent der Befragten an, kein Wort zu glauben. 40 Prozent der Bürger glauben Teile der Geschichte nicht. Nur 30 Prozent nehmen die Kommunikation als glaubhaft wahr.

Das alles führt auch dazu, dass Trump in der entscheidendsten aller Umfragen nicht gut ankommt: Die CNN-Umfrage weist satte 16 Prozent Vorsprung für den Demokraten Joe Biden aus, wenn es um die Frage nach der Präsidentschaft geht. Der Corona-Push für Trump bleibt aus.

USA: Trumps "Grenz-Zar" droht Bürgermeister von Denver mit Gefängnis

Vor etwa zwei Wochen hat der künftige US-Präsident Donald Trump Tom Homan als seinen neuen "Grenz-Zar" vorgestellt. In dieser Position soll er die geplanten massenhaften Abschiebungen überwachen. "Schock und Furcht" seien laut eigener Aussage die Eckpfeiler seiner Arbeit.

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