
Donald Trump steht in Umfragen nicht gut da.Bild: www.imago-images.de / Chris Kleponis
International
US-Präsident Donald Trump hat das Coronavirus nach
seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer Infektion mit dem neuartigen
Erreger erneut mit der Grippe verglichen.
"Die Grippesaison beginnt!
Jedes Jahr sterben viele Menschen an der Grippe, manchmal mehr als
100.000, und trotz der Impfung. Legen wir deshalb unser Land still?
Nein, wir haben gelernt, damit zu leben, so wie wir lernen, mit Covid
zu leben, das in vielen Bevölkerungen weniger tödlich ist!!!",
schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.
Trumps Corona-Infektion war am
Freitag bekannt geworden. Am Montag rief er die Amerikaner auf, keine
Angst vor dem Virus zu haben. In den USA sind seit Beginn der
Pandemie mehr als 210 000 Menschen nach einer Infektion gestorben, in
absoluten Zahlen mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Nicht das erste Mal, dass Trump den Vergleich bringt
Besonders zu Beginn der Pandemie hatte Trump Covid-19-Erkrankungen
wiederholt mit einer Grippe-Infektion verglichen. Auch behauptete er
öffentlich, dass die Sterberate niedriger als bei einer Grippe sei.
Mehrfach stellte er in Aussicht, dass das Virus eines Tages einfach
wieder verschwinden werde.
Im September waren dann Aufnahmen von Gesprächen zwischen Trump und
dem Investigativjournalisten Bob Woodward veröffentlicht worden, in
denen er bereits zu Beginn der Pandemie die gravierenden Risiken des
Virus kannte und sich dennoch verharmlosend dazu geäußert hatte.
Trump sagte in einem Gespräch im Februar, Covid-19 sei "tödlicher"
als eine schwere Grippe, die pro Jahr 25 000 bis 30 000 Amerikaner
das Leben koste.
Wegen seiner Corona-Infektion sind Trump eine Reihe von Medikamenten
verabreicht worden, darunter ein noch experimentelles
Antikörper-Mittel. Nach Einschätzung des renommierten Immunologen
Anthony Fauci könnte dies entscheidend zu einer schnellen
Verbesserung von Trumps Gesundheitszustand beigetragen haben. Nach
Angaben seines Leibarztes Sean Conley ist Trumps Erkrankung aber
trotz der Rückkehr ins Weiße Haus noch nicht ausgestanden.
Umfragen sprechen deutliche Sprache
Beim amerikanischen Volk scheint seine Kraftmeierei nicht anzukommen. In einer Reuters-Umfrage meinten 65 Prozent, Trump hätte sich vermutlich nicht angesteckt, wenn er das Virus ernster genommen hätte. Und laut einer CNN-Umfrage vom Dienstag missbilligen 60 Prozent seinen Umgang mit Corona. Es ist der schlechteste Wert seit Beginn der Pandemie.
Die Bürger haben außerdem wenig Vertrauen in Trumps angeblich wundersame Genesung, die das Weiße Haus und Trump nach außen vermitteln. In der CNN-Umfrage gaben 28 Prozent der Befragten an, kein Wort zu glauben. 40 Prozent der Bürger glauben Teile der Geschichte nicht. Nur 30 Prozent nehmen die Kommunikation als glaubhaft wahr.
Das alles führt auch dazu, dass Trump in der entscheidendsten aller Umfragen nicht gut ankommt: Die CNN-Umfrage weist satte 16 Prozent Vorsprung für den Demokraten Joe Biden aus, wenn es um die Frage nach der Präsidentschaft geht. Der Corona-Push für Trump bleibt aus.
Eigentlich war eine Einstufung der AfD als "gesichert extremistisch und verfassungsfeindlich" durch den Bundesverfassungsschutz 2024 beinahe sicher. Zumindest die Landesverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden von den jeweiligen Landesämtern für Verfassungsschutz bereits als gesichert rechtsextrem beobachtet.