Bild: Kirsty Wigglesworth/AP
International
16.08.2019, 08:4316.08.2019, 10:27
Nach ihrer ersten Nacht auf dem Atlantik war die
schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wohlauf. "100 Seemeilen
westlich von Kap Finisterre. Eine sehr unruhige Nacht, aber ich habe
überraschend gut geschlafen", schrieb die 16-Jährige am Donnerstag
auf Twitter.
- Einige Delfine seien in der Nacht aufgetaucht und neben dem Boot geschwommen. Wie die Live-Ortung des Spezialbootes zeigte, hatte die Hochseejacht "Malizia" auf dem Weg nach New York bis Donnerstagnachmittag rund 240 Seemeilen zurückgelegt.
- Über den Atlantik reist die Aktivistin, um unter anderem am UN-Klimagipfel in New York im September sowie an der alljährlichen Weltklimakonferenz in Chile im Dezember teilzunehmen.
Auch spannend:
Wie die Tageszeitung "taz" berichtet, ist der Segeltörn der
Klimaaktivistin jedoch weniger klimafreundlich, als es den Anschein
macht. Denn nach der Ankunft in New York werde die Jacht von etwa
fünf Seglern wieder zurück nach Europa gebracht. Diese müssten dafür
zunächst in die USA fliegen. Auch Thunbergs Skipper werde die
Rückreise aus den USA mit dem Flugzeug antreten. Der Segeltörn löse
also sechs Flugreisen über den Atlantik aus – wären Thunberg und ihr
Vater geflogen, wären es weniger gewesen. Der Emissionsrechner der
Organisation Atmosfair berechne für einen Flug von New York nach
Hamburg einen Ausstoß von rund 1800 Kilogramm Kohlendioxid.
Diese Rechnung sei den Seglern bekannt, sagte Kling der dpa. Es gehe
aber nicht darum, mit der Aktion allein das Klima zu retten, sondern
man wolle Aufmerksamkeit erregen. "Wir müssen einfach alle darüber
nachdenken, ob wir einfach einmal weniger fliegen", so Kling. Darum
gehe es auch Thunberg. Wie sie selbst nach Abschluss ihrer Reise nach
Europa zurückkehrt, sei noch offen. Es sei nicht auszuschließen, dass
sie erneut mit dem Segelboot fahre – je nachdem, wie es ihr auf der
Atlantiküberquerung ergehe. "Viele von uns eingefleischten Seglern
haben so etwas noch nie gemacht und sie ist ja keine Seglerin", sagte
Kling.
Gretas Schifffahrt für das Klima:
Thunberg war am Mittwoch vom südenglischen Plymouth aus zu ihrem angekündigten Transatlantik-Törn aufgebrochen. Sie vermeidet Flugreisen, weil dabei viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Mit an Bord sind die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi sowie ihr Vater Svante und ein Filmemacher. Thunberg geht es darum, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur im Idealfall noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur bereits um rund ein Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg.
(pb/dpa)
Greta-Rede im Europaparlament
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