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"New York Times" offenbart: Trump-Mitarbeiter schauen sich bereits nach neuen Jobs um

President Donald Trump speaking during a news conference at the White House, Sunday, Sept. 27, 2020, in Washington. (AP Photo/Carolyn Kaster)
Bleibt Donald Trump US-Präsident? Die Umfragen stellen das infrage.Bild: ap / Carolyn Kaster
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"New York Times" offenbart: Trump-Mitarbeiter schauen sich bereits nach neuen Jobs um

19.10.2020, 12:34
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Zwei Wochen sind es noch bis zur US-Präsidentschaftswahl – und der demokratische Herausforderer Joe Biden liegt in allen Umfragen vor Amtsinhaber Donald Trump. Wegen des US-Wahlsystems muss das allein zwar nichts bedeuten. Auch Hillary Clinton lag vor vier Jahren in landesweiten Umfragen vor Trump. Doch dieses Mal ist es anders: Auch in vielen letztlich entscheidenden Bundesstaaten, den sogenannten Swing States, liegt Biden vor dem Republikaner.

Eine Wahlniederlage für Trump wird also immer wahrscheinlicher. Und so langsam scheint das auch in seinem Wahlkampf-Team anzukommen. Zwar erwarten Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien und seine Mitstreiter, dass ihr Kandidat besser abschneidet als in den Umfragen. Aber auch sie räumen inzwischen laut einem Bericht der "New York Times" ein, dass es eng für Trump wird.

Andere Republikaner gehen noch weiter. Senatorin Lindsey Graham aus South Carolina, eine enge Trump-Verbündete, sagte vergangene Woche, dass die Demokraten "gute Chancen hätten, das Weiße Haus zu gewinnen". Senator Ben Sasse aus Nebraska erklärte, dass seine Partei vor einem "Blutbad" stehen könnte. Und Ken Spain, ein Stratege der Republikaner, sagte, dass Trump "in der heißen Phase des Wahlkampfs keine konsistente Botschaft vermittelt".

October 18, 2020, Newport Beach, California, USA: Elaine Reynolds, 82, of Garden Grove sits along Newport Boulevard hoping to get a glimpse Trump when his motorcade arrives in Newport Beach on Sunday, ...
Diese Trump-Supporterin glaubt an einen Wahlsieg ihres Kandidaten – doch längst nicht alle Republikaner sind noch siegessicher.Bild: www.imago-images.de / Leonard Ortiz

Viele Republikaner bedauern auch, dass der Präsident ein zweites TV-Duell verhindert hat. Aus ihrer Sicht hätte das mehr Vor- als Nachteile haben können.

"Mit der Debatte hätten wir ein größeres Publikum erreichen können und hätten die Möglichkeit gehabt, eine andere Seite von Trump zu präsentieren – oder einen Fauxpas von Biden."
Rob Stutzman, Stratege bei den Republikanern

Und einige Wahlkampf-Teammitglieder sollen laut dem Bericht der "New York Times" bereits begonnen haben, sich nach neuen Jobs zu erkundigen. Offenbar gehen sie nicht davon aus, dass es eine zweite Trump-Regierung geben wird, in der sie eine Anstellung finden könnten.

Trump reagiert mit scharfen Angriffen

Donald Trump selbst reagiert auf das enge Rennen ums Weiße Haus in gewohnter Manier: Er hat die Angriffe auf seinen Herausforderer Joe Biden und dessen Familie verschärft. "Joe Biden ist und war immer ein korrupter Politiker", sagte Trump am Samstagabend in Janesville im Bundesstaat Wisconsin. "Die Biden-Familie ist ein kriminelles Unternehmen." Bei anderen Veranstaltungen schlug er ähnliche Töne an. "Er ist ein Krimineller. Er hat Verbrechen begangen", sagte Trump am Samstag in Muskegon (Michigan). Am Freitag beschuldigte Trump in Ocala (Florida) Biden und seine Familie, reich geworden zu sein, "während Amerika ausgeraubt wurde".

Trump erhebt seit langem und ohne Beweise Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Vizepräsidenten Biden und dessen Sohn Hunter, die nun von der Boulevardzeitung "New York Post" befeuert wurden. Das Blatt versuchte in den vergangenen Tagen, Joe Biden in Artikeln mit früheren Geschäften Hunter Bidens in der Ukraine und in China in Verbindung zu bringen. Veröffentlichte E-Mails sollten belegen, dass Hunter Biden damals versucht habe, Profit aus dem Amt seines Vaters als Vizepräsident unter Barack Obama zu schlagen. Die Echtheit der Mails ist nicht bestätigt. Fragwürdig ist auch, wie sie an die Öffentlichkeit gelangten. Biden nannte die Artikel eine "Schmutzkampagne".

Bei der Wahl 2016 konnte Trump die Stimmung kurz vor der Wahl mit scharfen Angriffen auf seine Kontrahentin Clinton noch zu seinen Gunsten drehen. Ob ihm dies ein zweites gelingt, bleibt abzuwarten – seine eigenen Wahlkämpfer haben jedenfalls große Zweifel daran.

(om/mit Material von dpa)

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