Donald Trump erschien nicht zur vierten TV-Debatte seiner Partei – vor Attacken schützte ihn das allerdings nicht. Bild: The Gazette / Geoff Stellfox
International
Derzeit positioniert sich die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley wohl als beste Alternative für Ex-US-Präsident Donald Trump bei den anstehenden US-Wahlen im kommenden Jahr.
Sie stand auch bei der vierten TV-Debatte der US-Republikaner im Mittelpunkt, wurde allerdings immer wieder Ziel von heftigen verbalen Attacken. Während Donald Trump mit Abwesenheit glänzte. Wie die ersten drei TV-Duelle ließ Trump auch dieses aus und nahm stattdessen an einer Wohltätigkeitsveranstaltung in seinem Heimatstaat Florida teil.
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Profilieren muss Trump sich aktuell ohnehin nicht, die meisten Umfragen führt er mit einem kaum einzuholenden Vorsprung von mehr als 40 Prozentpunkten vor seinen Rivalen aus der eigenen Partei.
Nikki Haley versucht sich als Alternative zu Trump einzubringen.Bild: imago images / USA TODAY Network
Das schützte ihn allerdings nicht vor skurrilen Harry-Potter-Vergleichen, die in der TV-Debatte auf seine Kosten angestellt wurden.
US-Republikaner: Queerfeindliche Gesetze als Wahlkampfwerbung
Während Floridas Gouverneur Ron DeSantis –Trumps ehemaliger Erzrivale – mit Nikki Haley wetteiferte, versuchten auch Tech-Unternehmer Vivek Ramaswamy und Chris Christie – ehemaliger Gouverneur von New Jersey – die Gunst der Wähler:innen zu erwerben.
Selbstverständlich fanden neben der persönlichen Angriffe auch der Ukraine-Krieg, der Israel-Hamas-Konflikt und die Situation an der Südgrenze der USA in der Debatte Platz.
Nikki Haley verteidigt sich gegen Ron DeSantis' Angriffe beim TV-Duell.Bild: imago images / USA TODAY Network
Allerdings werden die TV-Duelle immer harscher. DeSantis griff Haley scharf an, um ihre wachsende Unterstützung zu bremsen: "Sie knickt ein, wenn die Linke hinter ihr her ist, wenn die Medien hinter ihr her sind."
Nicht sie oder Trump sollten unterstützt werden, sondern DeSantis. Um das zu untermauern, verwies er unter anderem auf das von ihm in Florida verabschiedete Gesetz, das Transgender-Jugendlichen die medizinische Versorgung zur Geschlechtsumwandlung verbietet.
Nikki Haley als Gegenentwurf zu Donald Trump?
Haley wiederum setzte sich bei der im Sender NewsNation ausgestrahlten TV-Debatte rund 40 Tage vor Beginn der Vorwahlen mit klaren Worten von Ex-Präsident Trump ab. "Wir müssen das Chaos beenden, aber man kann Chaos der Demokraten nicht mit Chaos der Republikaner besiegen", sagte die 51-Jährige. "Und das ist es, was Donald Trump uns gibt." Ihr Ansatz sei anders als jener des Rechtspopulisten, betonte Haley. "Kein Drama, keine Rachefeldzüge, kein Gejammer."
Die Politikerin hat in Umfragen zum Vorwahlrennen der Republikaner in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt und macht DeSantis den zweiten Platz hinter Trump streitig.
Trump ist bei der rechten Basis zwar nach wie vor äußerst populär, im republikanischen Partei-Establishment und bei konservativen Spender:innen gibt es aber große Vorbehalte gegen den 77-Jährigen. Dort wird befürchtet, der umstrittenste US-Präsident der vergangenen Jahrzehnte könnte angesichts seiner Unbeliebtheit in weiten Teilen der Bevölkerung die Präsidentschaftswahl 2024 gegen Amtsinhaber Joe Biden verlieren – so wie bereits bei der Präsidentschaftswahl 2020.
US-Republikaner Christie vergleicht Trump mit Lord Voldemort
Trump war jedoch bei der TV-Debatte und dem harten Schlagabtausch selten Thema. Nur Christies hatte seine Kritik an Trump in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes gestellt. Er schoss gegen den Ex-Präsidenten: "Ich habe hier diese drei Leute, die alle mit Voldemort – dem, der nicht genannt werden darf – zu konkurrieren scheinen." Eine Anspielung auf den unaussprechlichen Namen des Bösewichts Lord Voldemort aus Harry Potter. "Sie wollen einfach nicht über ihn reden."
Attacken von allen Seiten, nur nicht auf Trump: Das vierte TV-Duell der US-Republikaner.Bild: imago images / USA TODAY Network
Trump sagte am Dienstag in einem Interview mit dem rechten Nachrichtensender Fox News, er werde "nur am ersten Tag" seiner Wiederwahl zum Diktator. Christie befand daher, Trump sei "ungeeignet" für das Amt. Dafür musste er Buhrufe aus dem konservativen Publikum einstecken.
Trump scheint in zahlreichen Wahlbezirken uneinholbar. Es bleibt abzuwarten, ob sich Haley noch hinter den Ex-US-Präsidenten klemmen kann.
(Mit Material von AFP)
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