Putin hält nach neuen Rekruten Ausschau.Bild: imago stock&people / ITAR-TASS
International
Russlands Krieg in der Ukraine läuft seit mehr als zwei Jahren. Der Aggressor macht keinerlei Anstalten, seinen Angriff zurückzufahren, im Gegenteil: Derzeit fahren Wladimir Putin und der Kreml eine der intensivsten Offensiven auf, mit einer hohen Anzahl an Gefechten. Die Opferzahlen sind auf beiden Seiten hoch.
Daher ist die Rekrutierung neuer Soldat:innen – und besonders in Russlands Fall auch Söldnern – zu jeder Zeit ein Thema. Zuletzt gab es etwa Kritik daran, dass Putins Regime Inder und Nepalesen unter falschen Versprechungen für die russische Armee angeworben hat.
Parallel scheint es der russische Präsident auch auf andere Gruppen abgesehen zu haben: Menschen mit deutsch-russischen Wurzeln, auch "Russlanddeutsche" genannt. Diese werden vom Kreml gezielt rekrutiert. Der Hintergrund ist demnach ein besonders zynischer.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Russland: Weitere Rekrutierung ohne Mobilmachung schwierig
Die ukrainische Zeitung "Kyiv Post" berichtet, dass Russlands Regierung seit Monaten eine Kampagne fährt, um Russlanddeutsche vom Krieg zu überzeugen. Wie bereits gemeinhin bekannt, will Russland eine größere Mobilisierung seiner Bevölkerung für den Krieg gegen die Ukraine vermeiden. Dies würde Unmut und innenpolitischen Druck auf Putin erzeugen.
Mai 2022 in Köln: Bei einer Demo zeigen viele ihre Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine.Bild: imago images / Panama Pictures
Immerhin hat er schon seit dem großangelegten Einmarsch in die Ukraine versucht, das Volk zu beschwichtigen und erzählt, dass weite Teile der Bürger:innen keine Mobilmachung zu befürchten haben.
Stattdessen hat Putin nichtrussische Personen für den Krieg angeworben, auch wenn sie unerfahren sind – und auch wenn er sie mit falschen Versprechungen locken musste. Indischen und nepalesischen Söldnern soll er hohe Gehälter, Studienplätze, die russische Staatsbürgerschaft geboten haben – und ihnen dabei verschwiegen, dass sie an die Front kommen.
Putin mit gezielter Propaganda an Russlanddeutsche
Auch das ist Teil der Strategie: Unerfahrene, häufig ausländische Soldaten und Söldner platziert die russische Armee an vorderster Front. Ihr Opfer scheint dem Kreml im Austausch für Siege im Gefecht verschmerzbar. Doch so langsam scheint Putin mit dieser zynischen Taktik an Grenzen zu kommen, wie die "Kyiv Post" schreibt:
"Da Moskau keine ethnischen Minderheiten mehr hat, die es in seine Armee aufnehmen kann, und um die politisch gefährliche Mobilisierung 'echter' Russen zu vermeiden, nimmt es nun seine deutschsprachigen Bürger ins Visier."
Daher gibt es in den letzten Monaten gezielte Versuche, Personen mit deutsch-russischer Nationalität für den Krieg anzuwerben. Laut der ukrainischen Zeitung geschieht dies vor allem innerhalb von Russland: Dort leben ungefähr 400.000 Russlanddeutsche, von denen viele ihrer Vorfahren "im 18. Jahrhundert während der Herrschaft von Katharina der Großen ins Land" kamen.
Dementsprechend gibt es in Städten wie Tomsk und Nowosibirsk mit einem hohen Anteil an Menschen mit deutschen Wurzeln sogenannte Russisch-Deutsche Häuser. Das sind Kultureinrichtungen, die sich speziell an diese Minderheiten richten. Laut der "Kyiv Post" nutzt man sie, um die Deutschrussen mit Kriegspropaganda förmlich zu "fluten".
Ukraine-Krieg: So werden Russlanddeutsche angeworben
Dort verteile der Kreml etwa Flugblätter, auf denen neben der russischen auch die deutsche Flagge abgebildet ist. Junge Deutschstämmige werden angeblich aufgefordert, für die Streitkräfte zu spenden. Außerdem gebe es Einladungen zu "kostenlosen Pro-Kriegs-Konzerten oder zur Teilnahme an Pro-Kriegs-Seminaren zur "patriotischen Erziehung", berichtet die Zeitung.
Victor Dietz, ein Deutscher und Gründer des Russisch-Deutschen Hauses in der Republik Tatarstan, hat sogar zur Anmeldung für die Wagner-Gruppe aufgerufen. Damit sollten sie beweisen, dass sie keine Feiglinge sind:
"Die Russlanddeutschen sollten etwas Ungewöhnliches, Außergewöhnliches tun, um gerettet zu werden und zu überleben."
Er rate allen männlichen Deutschen in Russland, sich als Team bei der Gruppe Wagner zu bewerben.
Die Grünen, die haben laut konservativen und rechten Kräften immer Schuld an allem. Oder der "woke Wahnsinn". Was für viele Revisionisten eigentlich dasselbe ist. Und was machen die Woken laut rechter und konservativer Ecke? Natürlich alles wegcanceln aka zensieren, was nicht in ihre "Ideologie" passe. Die böse "Cancel Culture" ist längst ein Kampfbegriff der Rechten geworden.