Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un.Bild: KCNA via KNS/AP Images / Uncredited
International
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ließ sich zuletzt nur selten in der Öffentlichkeit sehen. Sein jüngster Auftritt findet bei einem Militärtreffen statt. Im Mittelpunkt steht die nukleare Bewaffnung des Landes.
Die international isolierte Führung Nordkoreas will die
atomare Schlagkraft des Landes erhöhen. Machthaber Kim Jong-un habe
ein erweitertes Treffen der Militärkommission der Arbeiterpartei
geleitet, bei dem eine "neue Politik für den weiteren Ausbau der
nuklearen Abschreckung des Landes" dargelegt worden sei, berichteten
die staatlich kontrollierten Medien am Sonntag. Auch sei darüber
diskutiert worden, die strategischen Streitkräfte "in höchste
Alarmbereitschaft" zu versetzen. Wie die neue Politik genau aussieht,
war unklar. Es waren zudem die ersten Berichte über einen
öffentlichen Auftritt Kims seit mehr als drei Wochen.
Über die Hintergründe des Treffens hieß es, die Teilnehmer hätten
"eine Serie von Defiziten in den militärischen und politischen
Aktivitäten der allgemeinen Streitkräfte" analysiert. Das
Hauptproblem sei, die Fähigkeiten zu verbessern, um die bedrohlichen
ausländischen Kräfte militärisch abzuschrecken. Bei dem Treffen seien
wichtige Maßnahmen ergriffen worden, um die Feuerkraft der
Artilleriegeschütze der Volksarmee zu steigern.
Sanktionen gegen Nordkorea
Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten Sanktionen des
Weltsicherheitsrats unterworfen. In seinem vor zwei Jahren
gesprengten Testkomplex Punggye-ri hatte Nordkorea seine sechs
Atomtests durchgeführt, den bisher letzten und stärksten im September
2017.
Die Nuklearverhandlungen mit den USA kommen seit dem gescheiterten
Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump im Februar
2019 in Vietnam nicht mehr voran. Beide Seiten konnten sich nicht auf
einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Pjöngjangs und die
Gegenleistungen Washingtons einigen.
Wann das Militärtreffen erfolgte, wurde nicht gesagt. Doch ging man
in Südkorea davon aus, dass es am Samstag stattgefunden habe, da
Nordkorea oft erst einen Tag später über wichtige Treffen oder
Ereignisse berichtet.
Kim Jong-un, der nach Angaben Südkoreas 36 Jahre alt ist, hatte sich
in den vergangenen zwei Monaten nur selten in der Öffentlichkeit
sehen lassen. Sein Auftritt bei der Einweihung einer
Düngemittelfabrik am 1. Mai hatte Spekulationen im Ausland über seine
Gesundheit vorerst ein Ende gesetzt. Danach verschwand er jedoch
wieder von der Bildfläche. Spekuliert wird, dass er seine Auftritte
und sonst typischen Inspektionsreisen durchs Land wegen der
Coronavirus-Pandemie deutlich einschränkt. Nordkorea hat bisher
eigenen Angaben zufolge keinen nachgewiesenen Infektionsfall gehabt.
(lin/dpa)
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Meinungsfreiheit in dem Land massiv eingeschränkt. Die Repression in Russland erreichte damit eine neue Stufe: etwa mit vermehrten Verhaftungen von Kritiker:innen des Krieges ohne faire Prozesse, Verboten von kritischen Medienunternehmen und der massiven Einschränkung von bürgerlichen Freiheisrechten.