Das neue Jahr hat in den ersten Ländern der Welt bereits begonnen. Als Erste starteten die Bewohner der Südsee-Inseln Samoa und Kiribati um 11 Uhr MEZ, eine Stunde später folgte Neuseeland – wo 2021 mit einer Reihe von großen Musikfestivals und Feuerwerksshows begrüßt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat Neuseeland seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr verzeichnet. Daher konnten die Veranstaltungen ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder anderen coronabedingten Einschränkungen stattfinden.
In der landesweit größten Stadt Auckland gab es eine Lichtshow rund um Harbour Bridge und Sky Tower, gefolgt von einem fünfminütigen Feuerwerk um Mitternacht. Eine der größten Silvesterveranstaltungen ist das dreitägige Musikfestival Rhythm and Vines, das nahe der Stadt Gisborne im Nordosten der Nordinsel über die Bühne geht.
Neuseeland gilt dank früher und strikter Maßnahmen als erfolgreich im Kampf gegen das Coronavirus. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat 2162 Fälle bestätigt, 25 Menschen starben. Der jüngste lokale Corona-Fall wurde Mitte November verzeichnet.
Anders wird es in Deutschland sein, wo zum zweiten Mal seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie ein harter Lockdown herrscht. Es gab ein grundsätzliches Verkaufsverbot von Feuerwerk in den letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres – vor allem, die Krankenhäuser von zusätzlichen Patienten zu entlasten.
Auch Deutschlands größte Silvesterparty in Berlin fällt aus – inklusive fernsehtauglichem Höhenfeuerwerk über dem Brandenburger Tor. Das ZDF überträgt von dort aber eine Show ohne Publikum. Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner begrüßen Musikgäste wie Jürgen Drews und Vicky Leandros.
Mit einem Großaufgebot will die Polizei das an vielen Orten Berlins geltende Feuerwerksverbot durchsetzen. Die Berliner Feuerwehr bereitete sich – wie in den Vorjahren – auf eine Art Ausnahmezustand an Silvester vor. Dabei hat sich bundesweit die sonst übliche Debatte über die Böllerei angesichts von Lärm, Klimaschutz und Aggressionen fast erledigt. Der Deutsche Städtetag rief dazu auf, angesichts des Corona-Geschehens auf jegliches Feuerwerk zu verzichten, selbst wenn man Altbestände oder Einkäufe aus dem Ausland habe und auf Privatgrundstücken zünden wolle.
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft befürchtet trotz allem Gewalt gegen Einsatzkräfte. In den vergangenen Jahren kam es in der Silvesternacht immer wieder zu Attacken. In diesem Jahr wird mancher Zorn wegen der Alkohol-Beschränkungen und Böllerverbote erwartet.
Auch weltweit sind viele Partys und Feuerwerke abgesagt worden, zum Beispiel in Rio, Sao Paulo, Amsterdam und London. In Sydney findet zwar ein Riesenfeuerwerk statt, allerdings dürfen sich keine Zuschauer dazu am Hafen einfinden. In New York soll der traditionelle "Ball Drop" am Times Square, der Fall eines leuchtenden Kristallballs an einem Mast, nur vor wenigen Leuten statt wie sonst Tausenden stattfinden.
In Paris herrscht auch an Silvester nachts eine Ausgangssperre. Es gibt aber ein Online-Konzert von Jean-Michel Jarre als Avatar in der virtuellen Kulisse der Kathedrale von Notre-Dame und einen vorab aufgezeichneten Spenden-Livestream mit Star-DJ David Guetta vor der Louvre-Pyramide.
In Moskau soll es trotz Corona-Sperrstunde ab 23.00 Uhr ein großes Feuerwerk am Kreml geben.
Das fast coronafreie Taiwan plant traditionell Pyrotechnik am Wolkenkratzer "Taipei 101" in Taipeh.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist am höchsten Gebäude der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chalifa in Dubai, wieder ein spektakuläres Feuerwerk samt Licht- und Lasershow geplant.
Auch in China, wo erst zum chinesischen Neujahrsfest im Februar richtig groß gefeiert wird, sind Veranstaltungen geplant. Unter anderem soll es in Wuhan ein Feuerwerk geben – am Ausbruchsort des Coronavirus.
26 Stunden dauert es wieder zwischen 11.00 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Es begann im Inselstaat Samoa, geht über Australien (14 Uhr MEZ), Asien bis Europa, Südamerika, die US-Ostküste, Kalifornien, Hawaii zu den unbewohnten Eilanden Bakerinsel und Howlandinsel wieder im Pazifik.
(lfr/dpa)