Vom Sky Tower in Auckland wurden schon Raketen abgefeuert.Bild: NZ Herald via AP / Michael Craig
International
Das neue Jahr hat in den ersten Ländern der
Welt bereits begonnen. Als Erste starteten die Bewohner der
Südsee-Inseln Samoa und Kiribati um 11 Uhr MEZ, eine Stunde später
folgte Neuseeland – wo 2021 mit einer Reihe von großen Musikfestivals und Feuerwerksshows begrüßt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hat Neuseeland seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr verzeichnet. Daher konnten die Veranstaltungen ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder anderen coronabedingten Einschränkungen stattfinden.
In Neuseeland gab es schon seit Wochen keinen neuen Corona-Fall
In der landesweit größten Stadt Auckland gab es eine Lichtshow rund um Harbour Bridge und Sky Tower, gefolgt von einem fünfminütigen Feuerwerk um Mitternacht. Eine der größten Silvesterveranstaltungen ist das dreitägige Musikfestival Rhythm and Vines, das nahe der Stadt Gisborne im Nordosten der Nordinsel über die Bühne geht.
Neuseeland gilt dank früher und strikter Maßnahmen als erfolgreich im Kampf gegen das Coronavirus. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat 2162 Fälle bestätigt, 25 Menschen starben. Der jüngste lokale Corona-Fall wurde Mitte November verzeichnet.
Die Silvesterparty am Brandenburger Tor findet dieses Jahr nicht statt
Anders wird es in Deutschland sein, wo zum zweiten Mal seit dem
Beginn der Coronavirus-Pandemie ein harter Lockdown herrscht. Es gab ein grundsätzliches Verkaufsverbot von
Feuerwerk in den letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres – vor allem, die Krankenhäuser von zusätzlichen Patienten zu
entlasten.
Auch Deutschlands größte Silvesterparty in Berlin fällt aus – inklusive fernsehtauglichem Höhenfeuerwerk über dem Brandenburger
Tor. Das ZDF überträgt von dort aber eine Show ohne Publikum. Andrea
Kiewel und Johannes B. Kerner begrüßen Musikgäste wie Jürgen Drews
und Vicky Leandros.
Die Polizei in Berlin bereitet sich auf Ausschreitungen vor
Mit einem Großaufgebot will die Polizei das an vielen Orten
Berlins geltende Feuerwerksverbot durchsetzen. Die Berliner Feuerwehr
bereitete sich – wie in den Vorjahren – auf eine Art Ausnahmezustand
an Silvester vor. Dabei hat sich bundesweit die sonst übliche Debatte
über die Böllerei angesichts von Lärm, Klimaschutz und Aggressionen
fast erledigt. Der Deutsche Städtetag rief dazu auf, angesichts des
Corona-Geschehens auf jegliches Feuerwerk zu verzichten, selbst wenn
man Altbestände oder Einkäufe aus dem Ausland habe und auf
Privatgrundstücken zünden wolle.
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft befürchtet trotz allem Gewalt
gegen Einsatzkräfte. In den vergangenen Jahren kam es in der
Silvesternacht immer wieder zu Attacken. In diesem Jahr wird mancher
Zorn wegen der Alkohol-Beschränkungen und Böllerverbote erwartet.
Zahlreiche traditionelle Silvesterpartys auf der ganzen Welt wurden abgesagt
Auch weltweit sind viele Partys und Feuerwerke abgesagt worden,
zum Beispiel in Rio, Sao Paulo, Amsterdam und London. In Sydney
findet zwar ein Riesenfeuerwerk statt, allerdings dürfen sich keine
Zuschauer dazu am Hafen einfinden. In New York soll der traditionelle "Ball Drop"
am Times Square, der Fall eines leuchtenden Kristallballs an einem
Mast, nur vor wenigen Leuten statt wie sonst Tausenden stattfinden.
Der Circular Quay, auf dem sich die Menschen in Sydney normalerweise das Feuerwerk anschauen, letztes Jahr im Vergleich zu diesem Jahr.Bild: AAP / DAN HIMBRECHTS / DEAN LEWINS
Die beleuchtete Harbour Brücke in Sydney zeigt die Mitteilung: "Helfen Sie die Übertragung zu stoppen."Bild: AAP / DEAN LEWINS
In Paris herrscht auch an Silvester nachts eine Ausgangssperre.
Es gibt aber ein Online-Konzert von Jean-Michel Jarre als Avatar in
der virtuellen Kulisse der Kathedrale von Notre-Dame und einen vorab
aufgezeichneten Spenden-Livestream mit Star-DJ David Guetta vor der
Louvre-Pyramide.
In manchen Ländern wird es trotz Corona eine Feuerwerk geben
In Moskau soll es trotz Corona-Sperrstunde ab 23.00 Uhr ein großes Feuerwerk am Kreml geben.
Das fast coronafreie Taiwan plant traditionell Pyrotechnik am
Wolkenkratzer "Taipei 101" in Taipeh.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist am höchsten Gebäude
der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chalifa in Dubai, wieder ein
spektakuläres Feuerwerk samt Licht- und Lasershow geplant.
Zum Neujahrsfest im Februar plant China ein Feuerwerk in Wuhan
Auch in China, wo erst zum chinesischen Neujahrsfest im Februar
richtig groß gefeiert wird, sind Veranstaltungen geplant. Unter
anderem soll es in Wuhan ein Feuerwerk geben – am Ausbruchsort des
Coronavirus.
26 Stunden dauert es wieder zwischen 11.00 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Es begann im Inselstaat Samoa, geht über Australien (14 Uhr MEZ), Asien bis Europa, Südamerika, die US-Ostküste, Kalifornien, Hawaii zu den unbewohnten Eilanden Bakerinsel und Howlandinsel wieder im Pazifik.
(lfr/dpa)
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