Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye will sich mit ihrem Rettungsschiff "Alan Kurdi" an das Einfahrtsverbot der italienschen Regierung halten.
Salvini hatte am Vorabend ein Verbot unterzeichnet, wonach das Schiff nicht nach Italien fahren darf. Das Angebot der libyschen Küstenwache, Tripolis als sicheren Hafen anzusteuern, habe Sea-Eye abgelehnt, weil das gegen Völkerrecht verstoße, sagte Isler. In dem nordafrikanischen Land tobt ein Bürgerkrieg, Migranten sind dort schwersten Misshandlungen ausgesetzt. Salvini twitterte darauf: "Der deutschen NGO sind die internationalen Behörden wurst."
Die "Alan Kurdi" hatte laut eigenen Angaben am Mittwochmorgen 40 Menschen in internationalen Gewässern aus einem Schlauchboot gerettet. Unter den Geretteten sind den Angaben zufolge eine Schwangere, drei Kleinkinder und ein Mann mit einer Schusswunde am Oberarm. Laut Sea-Eye stammen die 40 Geflüchteten aus Nigeria, Mali, dem Kongo, Ghana, Liberia und der Elfenbeinküste. Vom Rettungsort aus nahm das Schiff Kurs auf Lampedusa.
Fährt ein Schiff unerlaubt in die italienischen Territorialgewässer, drohen hohe Geldstrafen. Ende Juni war die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit der "Sea-Watch 3" unerlaubt nach Lampedusa gefahren. Gegen sie wird ermittelt.
(fh/dpa/afp)