Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch Ziele in Syrien bombardiert. Bei den Luftangriffen wurden nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana drei Soldaten getötet. Man habe insgesamt acht Ziele der iranischen Al-Kuds-Brigaden und syrischer Truppen angegriffen, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Israel reagiere damit auf Sprengsätze, die am Vortag auf der israelischen Seite der Grenze entdeckt worden seien. Sie seien von einer syrischen Einheit unter iranischer Führung gelegt worden, sagte Conricus.
Während des Angriffs in Syrien seien Lagerhäuser, militärische Einrichtungen sowie Batterien syrischer Boden-Luft-Raketen bombardiert worden, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee. Der Fund der Sprengsätze sei "ein weiterer Beweis für die iranische Etablierung in Syrien". Israel halte Syrien verantwortlich für alle Angriffe von seinem Gebiet aus und werde weiterhin dagegen vorgehen. "Die israelische Armee bleibt in erhöhter Bereitschaft und ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet."
Conricus sagte, die Sprengsätze seien in unmittelbarer Nähe des Ortes gefunden worden, an dem im August ein versuchter Anschlag auf israelische Truppen vereitelt worden sei. "Es ist derselbe Ort im Süden der Golanhöhen westlich der Alpha-Linie." Diese Linie trennt die 1967 von Israel besetzen Golanhöhen von Syrien. Bereits im August hatte Israel als Reaktion Ziele in Syrien bombardiert. "Es erscheint, dass die Botschaft, die wir beim letzten Mal übermitteln wollten, nicht klar genug war", sagte Conricus. "Wir hoffen, dass sie diesmal eindeutig ist."
Israel bombardiert immer wieder Ziele in Syrien, äußert sich jedoch nur sehr selten offiziell dazu. Die Angriffe richten sich meistens gegen Truppen und Einrichtungen, die mit dem schiitischen Iran in Verbindung gebracht werden. Teheran sieht in Israel einen Erzfeind und ist zugleich im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad. Israel will verhindern, dass der Iran dort seinen Einfluss und vor allem seine Militäreinrichtungen weiter ausbaut./le/DP/zb
(mse/dpa)