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Was politisch brisant ist, wissen wir: Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Hans-Christian Strache lässt im aktuellen Skandal rund um das aufgetauchte Ibiza-Video tief blicken – was seine Einstellungen zu illegaler Parteienfinanzierung betrifft, seinem Wunsch nach Kontrolle der nationalen Medienlandschaft und seinen Ansichten zur Vergabe öffentlicher Aufträge an Unterstützer.
Der Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung "Falter" Florian Klenk hat jetzt in einem Interview mit einem österreichischen Sender über die kompletten Inhalte des Strache-Videos gesprochen. Er hat sich die sieben Stunden Material angesehen.
Interessant sei darin vor allem das persönliche Netzwerk von Strache, das er beim Prahlen gegenüber der angeblichen russischen Oligarchin im Video ausführlich offenlegt. Strache wollte sich mit der Zuschaustellung seines Einflusses wohl wichtig machen bei der angeblich so reichen Russin.
Zweimal im siebenstündigen Video wittert Strache sogar die Falle.
In einer Szene spricht Strache seine Zweifel, so erzählt Klenk, sogar direkt an. "Das ist eine Falle", sagte er zu seinem Vertrauten und Übersetzer Johann Gudenus. Der aber erwiderte offenbar: "Das ist keine Falle, ich kenne die Frau, ich habe das alles abgeklärt"
Strache aber lässt nicht locker und sagt: "Die Fußnägel, die Frau hat schmutzige Fußnägel und das haben russische Oligarchinnen nicht." Irgendwas stimme da nicht.
Auch die Ehefrau von Johann Gudenus, die ebenfalls mit im Video zu sehen ist, fragt laut Klenk irgendwann: "Könnte das eine Falle sein?" Ihr Ehemann beschwichtigt beide aber immer weiter: Alles sei gut.
Es scheint einen weiteren Moment gegeben zu haben, so beschreibt es Klenk, in dem alle drei offensichtlich dann doch merken, dass irgend etwas nicht stimmt. "Plötzlich fangen sie an, über die anderen zu reden, über den Kurz und Kern", so erzählt Klenk.
Es seien vor allem Anschuldigungen gefolgt, die nicht überprüfbar seien. Und wenn sie doch überprüfbar gewesen seien, hätten sie sich als falsch herausgestellt, sagt Kern. Er bezeichnet das Geschehen als politisches "Dreckschleudern", das mit der Drohung verbunden gewesen sei, das belastende Material über das Ausland nach Österreich zu spielen.
Keine der Zweifel führte allerdings dazu, dass die drei das Gespräch abbrachen.
(mbi)
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