Nach Berichten über eine neue Waffenruhe mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat Israels Armee am Montag alle Einschränkungen für die israelische Bevölkerung im Grenzgebiet wieder aufgehoben. Man kehre zur Routine zurück, teilte das Militär mit. Die meisten von rund 200.000 Kindern und Jugendlichen in dem betroffenen Gebiet sollten wieder zur Schule gehen. Eine offizielle Bestätigung für die Waffenruhe gab es von israelischer Seite nicht.
Nach dem schwersten Gewaltausbruch seit dem Gaza-Krieg vor fünf Jahren hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas am Sonntagabend Bereitschaft zu einer neuen Waffenruhe mit Israel signalisiert. Eine Feuerpause sei möglich, wenn sich Israel ebenfalls daran halte, verkündete der Chef der islamistischen Bewegung, Ismail Hanija. Kurz darauf richtete US-Präsident Donald Trump eine Warnung an die Palästinenser im Gazastreifen - und sicherte dem Verbündeten Israel die volle Unterstützung seines Landes zu.
Der durch Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen neu aufgeflammte Konflikt zwischen Israel und den militanten Palästinenserorganisationen hat seit dem Wochenende mehr als zwei Dutzend Menschen das Leben gekostet. Mindestens vier Israelis wurden am Sonntag bei massiven Raketenangriffen aus Gaza getötet und mehr als hundert verletzt, wie israelische Medien berichteten. Angriffe der israelischen Armee töteten nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums in Gaza am Sonntag mindestens 17 Palästinenser - zusätzlich zu den sechs Todesopfern vom Vortag. Rund 150 Palästinenser seien verletzt worden. Die Angaben aus dem Gazastreifen lassen sich häufig nicht unabhängig bestätigen.
Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad hatten seit Samstag rund 700 Raketen auf Israel gefeuert, das israelische Militär reagierte mit Gegenangriffen auf rund 350 Ziele im Gazastreifen.
(fh/dpa)