Bild: BELGIAN FEDERAL POLICE FILE
bild: dpa
Der mutmaßliche Terrorist Salah Abdeslam, 28, stammt aus dem Brüsseler Vorort Molenbeek. Da sein Vater teilweise in Frankreich aufgewachsen ist, besitzt er einen französischen Pass. Bei den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris soll er in der Nähe des Clubs "Bataclan" gesehen worden sein. Er gilt als einziger Überlebender der Anschläge in Paris. Weil er es sich anders überlegt habe, sagt Abdeslam. Weil sein Sprengstoffgürtel nicht zündete, sagen die französischen Ermittler.
In der Nacht zum 14. November 2015 gelang ihm mit der Hilfe von Freunden die Flucht nach Brüssel. Die Gruppe wurde unterwegs an einer Straßensperre von der Polizei kontrolliert. Da die Spur aber noch nicht nach Belgien weiterführte, durften sie weiterfahren. Nahe des Atomiums in Brüssel wurde Abdeslam abgesetzt, danach verlor sich über Monate seine Spur.
Im März 2016 hatten die Fahnder eine erste Spur. Bei einer versuchten Festnahme im Stadtteil Forst gelang ihm die Flucht. Bei dem Schusswechsel starb ein mutmaßlicher Komplize, mehrere Polizisten wurden verletzt.
Am 18. März 2016 wurde Abdeslam im Brüsseler Stadtteil Molenbeek festgenommen, dreihundert Meter entfernt von seinem Elternhaus. Eine Auslieferung an Frankreich lehnt er zunächst ab.
Am 22. März 2016 sterben bei Anschlägen auf den Brüsseler Flughafen und in der Metro-Station Maalbeek im EU-Viertel mehr als dreißig Menschen.
Abdeslam stimmt danach einer Auslieferung an Frankreich zu.
Wegen der Verletzten bei der Schießerei in Forst muss sich Abdeslam derzeit in Brüssel vor Gericht verantworten. Er lehnte aber beim Prozessauftakt im Februar 2018 jede Aussage ab.