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International
28.06.2019, 07:0728.06.2019, 08:38
Im US-Bundesstaat Florida haben die Demokraten die zweite Runde der TV-Debatte ihrer Präsidentschaftsbewerber abgehalten. In Miami trafen am Donnerstagabend (Ortszeit) zahlreiche politische Schwergewichte aufeinander. So trat etwa Ex-Vizepräsident Joe Biden, der unabhängige Senator Bernie Sanders, seine Kollegin Kamala Harris sowie der Bürgermeister Pete Buttigieg auf.
Die wichtigsten Punkte der Debatte.
Joe Bidens tödliches Zitat
- Harris attackierte Biden am Donnerstabend (Ortszeit) für dessen Bemerkungen über zwei Senatoren, die Anhänger der Trennung zwischen Schwarzen und Weißen waren, sowie seine frühere Position bei der Integration afroamerikanischer Schüler.
- Biden hatte sich vor Kurzem bei einer Spendengala dazu geäußert, wie er zu Beginn seiner Karriere im Senat mit zwei Abgeordneten, die Befürworter der Rassentrennung waren, zusammengearbeitet habe, obwohl er mit ihnen nicht übereingestimmt habe.
- Biden führte dies als Beispiel dafür an, warum überparteiliche Zusammenarbeit wichtig sei, um Probleme zu lösen. Er erntete dafür scharfe Kritik von Harris.
Harris sagte:
"Ich glaube nicht, dass Sie ein Rassist sind. Und ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sich dafür einsetzen, dass es wichtig ist, eine gemeinsame Basis zu finden. Aber es war verletzend, Sie über den Ruf von zwei Senatoren der Vereinigten Staaten sprechen zu hören, die ihren Ruf und ihre Karriere auf der Trennung der Rasse in diesem Land aufgebaut haben."
Und Bernie Sanders?
Der griff Donald Trump hart an. Er bezeichnetet den amtierenden US-Präsidenten als pathologischen Lügner und Rassisten. Zudem verteidigte er seine Pläne für ein staatlich finanziertes Gesundheitssystem. Mittelklasse-Haushalte würden dann zwar mehr Steuern zahlen, aber weniger für Krankenversicherung ausgeben.
Wer hat überzeugt?
Kamala Harris. CNN berichtet, sie habe die "Kakophonie ihrer Rivalen" durchschnitten und immer wieder darauf bestanden, dass die Kandidaten ihre Aufmerksamkeit auf die Probleme der "echten Amerikaner" richten.
Politik-Kommentator Van Jones zeigte sich euphorisiert: "Ein Star wurde geboren." Der "New Yorker" lobte die kalifornische Senatorin für ihre direkte Sprache und bezeichnet sie als die Gewinnerin des Abends.
Die anderen Kandidaten?
Blieben nach Ansicht der amerikanischen Politik-Beobachter eher flach. Stellvertretend eine weitere Aussage von Van Jones über Kirsten Gillibrand: "Sie erzählt ihre Geschichte noch nicht richtig und sie erzählt die Geschichte des amerikanischen Volkes nicht richtig, also punktet sie nicht... Ich glaube nicht, dass sie einen Eindruck hinterlassen hat."
Und Trump?
Nun, der sieht das Präsidentschaftsrennen als bereits beendet an:
Wie war die Debatte überhaupt aufgebaut?
Bisher haben 25 Bewerber ihren Hut bei den Demokraten in den Ring geworfen – mehr Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur hatte die Partei nie. Weil das Feld so groß ist, musste die TV-Debatte in zwei Runden aufgeteilt werden: zehn Bewerber waren am Mittwoch dran, zehn weitere am Dienstag.
Um sich für das Fernsehduell zu qualifizieren, mussten die Bewerber in drei Umfragen mindestens ein Prozent Unterstützung erhalten oder Spenden von insgesamt 65.000 Förderern aus 20 US-Bundesstaaten nachweisen. Jede der beiden Debatten wurde in fünf Segmente unterteilt, bei denen jeder Kandidat eine Minute zur Beantwortung von Fragen und weitere 30 Sekunden zur Beantwortung von Nachfragen hat. Weitere 45 Sekunden waren für ein Abschluss-Statement vorgesehen.
(ll/mlu/mit dpa)
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