Schweizer Soldaten sperren in Vorbereitung auf das Weltcuprennen in Wengen die Skipiste mit einem Zaun ab – nun wurde der Wettbewerb aufgrund hoher Infektionszahlen verlegt.Bild: KEYSTONE / Jean-Christophe Bott
International
Die neue Mutation des Coronavirus aus Großbritannien breitet sich in der Schweiz weiter aus. Nun musste aufgrund der hohen Infektionszahlen das Weltcuprennen am Lauberhorn im Skiort Wengen abgesagt werden. Das teilte der Schweizer Skiverband Swiss Ski mit. In dem Alpendorf, in dem rund 1100 Menschen wohnen, wurde das Virus innerhalb eines Monats bei 60 Menschen festgestellt. Zuvor hatte es in dem Ort so gut wie keine Infektionen gegeben.
Ein einzelner britischer Tourist soll zwischen dem 27. Dezember und dem 10. Januar allein 27 Menschen angesteckt haben, darunter Helfer des Rennens und Hotelmitarbeiter. Der Brite wurde auf die neue Variante des Coronavirus getestet. Aufgrund der Kontaktverfolgung durch den Kanton ist davon auszugehen, dass sich die meisten – oder sogar alle – positiven Fälle mit der neuen Variante infiziert haben.
In dem kleinen Alpendorf Wengen breitet sich die neue Virusmutation rasant aus.Bild: KEYSTONE / Jean-Christophe Bott
Skirennen verlegt – weitere Ansteckungsherde vermutet
Zwei der drei in Wengen geplanten Skirennen wurden nach Kitzbühel verlegt, wo sie am kommenden Wochenende stattfinden sollen. Bei den Sportlern und Einheimischen ist die Enttäuschung groß. Viele müssen sich nun in Quarantäne begeben. Schon am Montagmorgen waren die internationalen Mannschaften aufgefordert worden, die Anreise nach Wengen zu stoppen.
Die Übertragungsketten des Virus sind den Berichten zufolge noch nicht unterbrochen. Daher kommen laufend neue Fälle dazu. Ein Skiclub in Wengen meldet außerdem außergewöhnlich viele Fälle. 80 Kinder von Einheimischen und Ferienwohnungsbesitzern haben zwischen Weihnachten und Neujahr zusammen trainiert. Mehrere Kinder und zwei Skilehrer wurden nun positiv getestet. Ein Großteil von ihnen und ihre Eltern müssen jetzt in Quarantäne. Die Feriengäste, die sich in dieser Zeit im Skiort aufgehalten haben, sind allerdings schon abgereist. Das heißt, die neue Mutation könnte sich bereits weiter verbreitet haben.
Mittlerweile wurde ein Testteam nach Wengen geschickt, um die angesteckten Personen zu identifizieren. Ein Sprecher der bernischen Gesundheitsdirektion sagte dem SRF, er würde sich freuen, wenn sich die gesamte Bevölkerung nun testen lasse. Es gebe allerdings keinen Testzwang.
(lau)
In der SPD tobt derzeit die K-Frage, die Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten. Kanzler Olaf Scholz zeigt sich entschlossen, erneut anzutreten. Doch die Umfragen sprechen eine andere Sprache, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.