Im Amazonas-Regenwald in Nordbrasilien sind hunderte neue Waldbrände ausgebrochen.
Inpe hatte Anfang der Woche alarmierende Zahlen und Satellitenbilder von den Waldbränden am Amazonas veröffentlicht. Demnach gab es in Brasilien seit Jahresbeginn bereits mehr als 76.000 Waldbrände – ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Es sind die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Betroffen waren meist Flächen in Privatbesitz, aber auch in Naturschutzgebieten und Ländereien der indigenen Bevölkerung brechen immer wieder Feuer aus.
Umweltschützer werfen dem rechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, ein politisches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen. Der Staatschef hat immer wieder klar gemacht, dass er die Amazonasregion vor allem mit ungenutztem wirtschaftlichen Potenzial verbindet.
Die Feuer überschatteten auch den Beginn des G7-Gipfels im südfranzösischen Biarritz. EU-Ratspräsident Donald Tusk machte am Samstag den Fortgang der Ratifizierung des Handelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten von einem glaubwürdigen Einsatz Brasiliens gegen die Waldbrände abhängig.
Auch in den Nachbarländern Bolivien, Peru und Paraguay wüten zahlreiche Brände, wie auf Satellitenbildern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war.
In Bolivien sollen über 700.000 Hektar Land betroffen sein. "So etwas gab es hier noch nie", sagte Martín Carrillo vom Bürgerkomitee der Ortschaft Roboré. "Seit 40 Tagen kämpfen wir schon gegen die Brände."
(ll/dpa/afp)