Die US-Gesundheitsbehörde CDC warnt vor einer dramatischen weiteren Zuspitzung der Corona-Krise in den Vereinigten Staaten. Und die befürchteten Zahlen haben es in sich.
Das Weiße Haus versuchte, die Relevanz der CDC-Prognose zu relativieren. Es handle sich um ein "internes" Dokument, das nicht mit anderen Behörden abgestimmt und auch nicht dem Krisenstab vorgelegt worden sei.
Trump hatte am Sonntag eingeräumt, dass bis zu 100.00 Menschen in den USA der Pandemie zum Opfer fallen könnten. Erst kürzlich hatte Trump noch eine Opferzahl von rund 60.000 vorhersagt – eine Zahl, die inzwischen deutlich überschritten wurde.
Ihre finstere Prognose begründet die CDC den Berichten zufolge damit, dass einige Bundesstaaten und Bezirke nicht aggressiv genug gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus vorgegangen seien oder bei der Lockerung von Restriktionen zu rasch voranschritten. Die Zuständigkeit für die Anti-Corona-Maßnahmen liegt in den USA weitgehend in den Händen der regionalen und kommunalen Behörden.
Trump selbst dringt im Wahljahr 2020 auf eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität und das Wiederhochfahren der US-Wirtschaft. Seine Regierung hat dafür einen Drei-Stufen-Plan vorgelegt, der aber nur den Charakter einer Empfehlung hat. Die Bundesstaaten gehen sehr unterschiedlich mit diesen Leitlinien um.
Im bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat Kalifornien sollen die Restriktionen ab Freitag etwas weiter gelockert werden. Gouverneur Gavin Newsom kündigte an, dass kleinere Geschäfte wie Buchhandlungen, Spielwaren- oder Blumenläden wieder öffnen dürften. Auch Fabriken und Logistikunternehmen dürfen wieder den Betrieb aufnehmen.
In den gesamten USA wurden am Montag 1015 neue Coronavirus-Todesfälle verzeichnet. Dies war immerhin ein kleiner Lichtblick: Es handelte sich um die niedrigste Zahl neu registrierter Todesopfer seit Anfang April. Die Zahl der offiziellen Infektionsfälle stieg nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf mehr als 1,18 Millionen.
(ll/afp)