Iran will den Messenger-Dienst Telegram dicht machen
Der Iran will den im Land beliebten Messenger-Dienst Telegram aus Gründen der nationalen Sicherheit abschaffen. Ersetzt werden solle die App durch einen vergleichbaren lokalen Dienst, zitierte eine iranische Nachrichten-Webseite den Vorsitzenden des Parlamentsausschusses für nationale Sicherheit und Außenpolitik, Alaeddin Borudscherdi.
Dem Bericht vom Samstag zufolge wurde die Entscheidung auf höchster politischer Ebene gefällt. Borudscherdi sagte demnach, der Entschluss sei eine Reaktion auf die destruktive Rolle, die Telegram bei den Ende Dezember begonnenen Protesten gegen die Regierung gespielt habe.
- Bei den Demonstrationen wurden mindestens 25 Menschen getötet und fast 5000 mutmaßlich festgenommen.
- Regimekritische Protestler hatten sich per Telegram organisiert.
Die App hat rund 40 Millionen Nutzer im Iran. Sie war während der Proteste Anfang Januar auf Betreiben konservativer Kräfte im Justizapparat vorübergehend lahmgelegt worden.
Jeder zehnte
Nutzer erreichte Telegram dennoch durch Proxy- oder VPN-Verbindungen.
(ts/ap)