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International
Tommy Robinson hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, gegen Geflüchtete und Migranten in Großbritannien zu agitieren – vor allem gegen muslimische. Jetzt bat der bekannte Rechtsextremist selbst den amerikanischen Präsidenten Donald Trump um Asyl, um nach einer Verurteilung durch ein britisches Gericht seiner Strafe zu entgehen.
Dem rechten Verschwörungstheorie-Onlinesender Infowars sagte Robinson in einem Video:
"Ich glaube, ich bin zwei Tage davon entfernt, im Vereinigten Königreich wegen Journalismus zum Tode verurteilt zu werden."
Tatsächlich erwartet ihn laut Informationen der BBC eine Haftstrafe von maximal zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Robinson, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Stephen Yaxlex-Lennon heißt, hatte im Mai einen Facebook-Livestream vor einem Gerichtsgebäude im englischen Leeds gestartet. Dort wurde zu dem Zeitpunkt ein viel beachtetes Verfahren gegen mehr als 20 Männer geführt, die schließlich unter anderem wegen Vergewaltigung, Entführung und Menschenhandel verurteilt wurden.
Das Gericht hatte eine Nachrichtensperre über den Prozess verhängt, um eine unabhängige Entscheidung der Jury sicherzustellen. Der Livestream, in dem Robinson unter anderem zu Selbstjustiz gegen die Angeklagten ermutigt habe, hätte den Gerichtsprozess ernsthaft gefährdet. Deshalb wurde der rechtsextreme Aktivist und frühere Chef der "English Defence League" nun verurteilt.
"Heute bitte ich um die Hilfe von Donald Trump"
Robinson und seine Anhänger sehen in dem Urteil eine Zensurmaßnahme. Und er sieht sich durch die Strafe, die voraussichtlich am Donnerstag verkündet wird, offenbar so sehr bedroht, dass er am liebsten aus dem Vereinigten Königreich flüchten würde. "Heute bitte ich um die Hilfe von Donald Trump, seiner Regierung und der Republikanischen Partei, mir und meiner Familie in den USA politisches Asyl zu gewähren", sagte er im Videogespräch mit dem Infowars-Chef Alex Jones.
Jones antwortete darauf, Trump würde sicher zuschauen und versprach, das Video mit Robinsons Asylgesuch an das Weiße haus zu schicken. Dass Trump das Video sieht, ist gar nicht unrealistisch: Trump hatte dem Verschwörungstheoretiker Jones während seines Präsidentschaftswahlkampfs bereits ein freundliches Interview gegeben.
(fh)
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