Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg zeigt Verständnis dafür, dass die Klimaproteste in der Corona-Krise zurückgegangen sind.Bild: imago images / Reporters
International
20.06.2020, 19:4921.06.2020, 11:38
Die schwedische Klimaaktivistin Greta
Thunberg hat Verständnis für die Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie auf die internationale Klimaproteste gezeigt.
"Eine Krise ist eine Krise – und in einer Krise müssen alle ein paar
Schritte zurücktreten und im Sinne des Besten für die Gesellschaft
und unsere Mitmenschen handeln", sagte die 17-Jährige am
Mittsommer-Samstag im Sommerprogramm des schwedischen Radios.
Corona zeigt, das Veränderung möglich ist
In der Corona-Krise agiere die Menschheit plötzlich so, wie es
sein müsse, sagte Thunberg: Internationale Krisengipfel würden
einberufen, immense Krisenpakete verabschiedet. Die Menschen
veränderten ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten grundlegend, die
Medien berichteten ausschließlich über Corona und die Politik arbeite
zum Wohle aller zusammen.
"Dieses Krisenmanagement eröffnet eine vollkommen neue Dimension"
Greta Thunberg
Wegen der Pandemie und der damit verbundenen
Versammlungsbeschränkungen können seit Monaten keine größeren
Klimaproteste auf den Straßen stattfinden, wie sie nach dem Vorbild
Thunbergs das Jahr 2019 geprägt hatten. Thunberg und ihre Mitstreiter
in aller Welt versuchen deshalb, mit Hilfe von Online-Protesten und
kleineren Aktionen vor Ort auf den fortwährenden Kampf gegen die
Klimakrise aufmerksam zu machen und mehr Klimaschutz einzufordern.
Thunberg über UNO-Rede: "Nur einmal im Leben"
Das Sommerprogramm des schwedischen Radiosenders P1 ist in
Thunbergs Heimatland alljährlich eine der beliebtesten
Radiosendungen. Darin füllen Prominente jedes Jahr das Programm mit
Beiträgen und von ihnen ausgewählter Musik. Thunberg war die erste
Rednerin des diesjährigen Programms und die jüngste Sommerrednerin
überhaupt.
Die Sendung mit Thunberg war bereits vor der offiziellen
Ausstrahlung am frühen Samstagnachmittag per Podcast verfügbar. Darin
sprach Thunberg auch über ihre Atlantiküberfahrt nach New York City,
ihre aufregenden Monate in den USA und die emotionale Rede ("How dare
you?"), die sie im September 2019 bei den Vereinten Nationen gehalten
hatte. "In der UN-Vollversammlung spricht man vermutlich nur einmal
im Leben", sagte die junge Schwedin. Deshalb habe sie sich
entschlossen, das Beste daraus zu machen – damit sie sich in 60 oder
70 Jahren nicht darüber ärgere, zu wenig gesagt zu haben. Deshalb
hätten ein paar Gefühle in die Rede hineingespielt.
(vdv/dpa)
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