Der russische Machthaber Wladimir Putin ist in der Ukraine so unbeliebt wie nie zuvor.Bild: AFP Pool/AP / Kirill Kudryavtsev
International
300 Tage dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine nun an. Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Westliche Militärs haben jedoch zuletzt die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten auf weit über 100.000 geschätzt. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak gab vor Kurzem die Zahl der ukrainischen Gefallenen mit 13.000 an.
Etliche Zivilist:innen sind getötet, misshandelt und verstümmelt worden. Über eine Million Ukrainer:innen ist auf der Flucht.
Zahlreiche Politiker:innen fordern, den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Kriegsverbrechen vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu stellen. Russland erkennt die Legitimität dieses Gerichtes nicht an.
Die Ukraine hat Russland bereits Anfang März wegen des Bruchs der Völkermordkonvention vor dem Internationalen Gerichtshof verklagt. Allerdings ist das Verfahren wenig aussichtsreich.
Das Zentrum für politische Schönheit hält das aber nicht davon ab, mit einer großangelegten Kampagne die angemessene Bestrafung für Putin zu erörtern. Und zwar im Namen des Internationalen Strafgerichtshof. Die Aktivist:innen haben dafür unter anderem einen Truck als Gefängniswagen beklebt, der nun durch Kiew fährt. Diesen "Gefängnistransporter" zeigen die Aktivist:innen auf ihrem Instagram-Kanal.
Strafen für Putin: Von Hai-Attacke bis Hannibal Lecter
Dort rufen sie auch auf, abzustimmen, auf welche Weise der russische Präsident bestraft werden soll. Und zwar auf der Webseite punishputin.com. Auch die ist im Stil des Internationalen Strafgerichtshof gehalten. Im Impressum allerdings lässt sich dann das Zentrum für politische Schönheit finden. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Strafen wie "Hai-Attacke", "Hänge ihn" oder "Hannibal übernimmt".
Die meisten Stimmen bisher: Putin selbst soll in den Krieg geschickt werden. Gefolgt von den Vorschlägen, ihn einzusperren oder ihm Zivildienst aufzubrummen.
Laut Angaben der Aktivist:innen haben mittlerweile über zwei Millionen Menschen über die Bestrafung des Präsidenten abgestimmt. Pikant: 17 Prozent der Stimmen kommen wohl aus Russland.
Um zu beweisen, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist, der bestraft gehört, haben die Aktivist:innen Bilder aus der Ukraine zusammengestellt. Darauf zu sehen: Tod, Gewalt und Zerstörung.
Zur Erklärung steht auf der Webseite:
"In der Kampagne 'Entscheide über Putins Schicksal' können Menschen weltweit erstmals über das Strafmaß abstimmen, das Richter des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag gegen den Kriegsverbrecher Wladimir Putin verhängen werden."
Direkt betroffene Menschen aus der Ukraine sollen außerdem die Möglichkeit haben, eigene Strafen vorschlagen zu können.
Für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) muss letzte Woche im Bundestag wohl eine große Enttäuschung gewesen sein. Er hatte sich auf eine Debatte mit seinem Erzfeind und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingestellt. Dieser fehlte aber spontan aufgrund eines Defekts an einem Regierungsflugzeug und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) musste für ihn einspringen.