International
07.08.2018, 06:0707.08.2018, 09:10
Trotz des Widerstands der EU hat
US-Präsident Donald Trump umstrittene Sanktionen gegen den Iran
wieder in Kraft gesetzt.
- Die Maßnahmen wurden um 6.00 Uhr (MESZ/Mitternacht US-Ostküste) am Dienstag wirksam.
- Ziel ist es nach Trumps Worten, "maximalen wirtschaftlichen Druck" auf das ökonomisch angeschlagene Land auszuüben.
Was steckt hinter den Sanktionen?
Mit der Wiederbelebung der Sanktionen wollen die USA unter anderem erreichen, dass der Iran keine US-Dollar erwerben und nicht mehr mit Gold und Edelmetallen handeln kann. Der Handel mit bestimmten Metallen, Rohstoffen und Industriesoftware soll unterbunden werden. Passagierflugzeuge und Flugzeugteile sollen nicht mehr an den Iran geliefert werden. Auch der iranische Automobilsektor ist betroffen. In einer zweiten Runde im November sollen dann besonders schmerzhafte Sanktionen wieder eingesetzt werden, mit denen Ölimporte anderer Länder aus dem Iran auf Null reduziert werden sollen. Zugleich soll der internationale Zahlungsverkehr mit dem Iran lahmgelegt werden.
Der Streit zwischen den beiden Ländern
Der iranische Präsident Hassan Ruhani
warf Trump vor, einen "psychologischen Krieg" gegen sein Land zu
führen.
Trump beschuldigt die "mörderische Diktatur" in Teheran,
Terrorismus zu unterstützen und Blutvergießen, Gewalt und Chaos zu
verbreiten. Der US-Präsident drängt alle Staaten, sich den Maßnahmen
anzuschließen, und den Iran wirtschaftlich zu isolieren. Die EU ist
gegen die Sanktionen. Sie will europäische Unternehmen davor schützen
und das Atomabkommen mit dem Iran retten.
Die Sanktionen waren im Zuge des Atomdeals der UN-Vetomächte und
Deutschlands mit dem Iran vom Juli 2015 ausgesetzt worden. Trump
hatte im Mai den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Abkommen
verkündet. Er kritisiert, die Vereinbarung sei untauglich dafür
gewesen, den Bau einer Atombombe zu verhindern, und habe die
Regierung in Teheran noch dazu mit Geld versorgt.
(pb/dpa)
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