Politik
International

Australien besteuert Tampons nicht länger als "Luxusgut"

imago Tamponsteuer
Bild: imago montage
International

Endlich! Australien besteuert Tampons nicht länger als "Luxusgut"

03.10.2018, 11:5903.10.2018, 12:03
Mehr «Politik»

Die Australierinnen sind "bloody pleased" über diese Änderung "down under": In Sydney wurde die sogenannte Tamponsteuer am Mittwoch nach fast zwei Jahrzehnten hitziger Debatten landesweit abgeschafft. 

Das Parlament setzte damit fest, dass Tampons ab Januar 2019 nicht mehr zu den Luxusgütern zählen und damit günstiger besteuert werden, das meldete der BBC

Im Jahr 2000 hatte das Gesundheitsministerium noch einige Produkte von der Luxussteuer ausgenommen, Sonnencreme zum Beispiel, oder Kondome – nicht aber Tampons. Was viele Australier für eine sexistische Regelung hielten wurde vom damaligen Minister Dr. Michael Woolridge dann auch noch sehr ungeschickt verteidigt: 

"Als Kerl fände ich es auch toll, wenn Rasierschaum ausgenommen wäre, aber ich erwarte das nicht. Kondome verhindern Krankheiten. Ich wusste nicht, dass Menstruation eine Krankheit ist."
Australiens Gesundheitsminister 2000

Ein hinkender Vergleich, da Frauen auf Tampons und Binden angewiesen sind und nicht freiwillig menstruieren. Klopapier und Zahnpasta werden ja auch nicht als Luxusgüter betrachtet. Ein Thema, dass in vielen Ländern der Welt noch schwelt.

Auch in Deutschland ist die Tamponsteuer ein ewiges Streitthema: Denn auch bei uns fallen Tampons unter die Steuerkategorie "Luxusartikel" und werden mit 19% besteuert, statt mit den üblichen 7% für Mittel des täglichen Bedarfs. Initiativen und Petitionen (wie diese hier auf change.org) versuchen sich dagegen zu wehren.

(jd)

Tamponsteuer? Macht einige zu Recht zu "wütenden Frauen"...

1 / 8
Stockfotos von wütenden Frauen
Tja, mein Freund: Deine Frau ist ihrem Outfit nach zu urteilen eine Karrierefrau mit Nudelholz – und das wirst du zu spüren kriegen. Gib' dir keine Mühe. Den Telefonstecker hat sie schon gezogen. Harrharrharr...
quelle: imago
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Grünen-Chefin erwartet Historisches von Friedrich Merz – und ist "wütend"
Die Koalitionsbildung biegt auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch stellten Union und SPD den gemeinsamen Koalitionsvertrag vor, es gilt nicht gerade als der große Wurf. Genau auf den hofft Grünen-Chefin Franziska Brantner im Hinblick auf Friedrich Merz aber.

Nun müssen nur noch die Parteigremien der Zweck-Ehe zwischen Union und SPD zustimmen und den gemeinsamen Ehevertrag absegnen. Natürlich könnte es, etwa durch Protest der Jugendverbände Jusos und Junge Union, noch zu einem Platzen von Schwarz-Rot kommen, doch wahrscheinlich ist das nicht.

Zur Story