Altkanzler Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim sind nach Moskau gereist, wo Schröder mit seinem Freund, dem russischen Präsidenten Putin über dessen Krieg in der Ukraine sprechen will. Bild: dpa / Julian Stratenschulte
International
Die Moskau-Reise von Altkanzler Gerhard Schröder sorgt weiter für Aufsehen. Der Gas-Lobbyist traf dort am Donnerstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Angeblich, um mit ihm über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu verhandeln. Jetzt macht ein Foto die Runde, das seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim am Donnerstagabend auf Instagram veröffentlichte – und mit dem sie sich eine Menge Häme einfing.
Das Foto zeigt Schröder-Kim mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen, im Hintergrund ist die Basilius-Kathedrale am Roten Platz in Moskau zu sehen. Die 54-jährige Südkoreanerin inszeniert sich selbst als betende Madonna.
Kritiker vermuten PR-Aktion hinter Schröders Reise
Doch nicht bei allen kommt das Foto gut an. Schröder ist seit langem mit Putin befreundet. Der Altkanzler ist für die Erdgas-Pipeline-Unternehmen Nord Stream 1 und 2 als Lobbyist tätig sowie Aufsichtsratschef beim russischen Ölkonzern Rosneft. Seit Tagen wird Schröder von allen Seiten gedrängt, sich von Putin zu distanzieren. Weil er es bisher nicht tat, distanzieren sich wiederum andere von ihm – erst am Freitag wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft im DFB aberkannt.
Die Moskau-Reise überraschte viele, Bundeskanzler Olaf Scholz wollte sie gar nicht erst kommentieren. SPD-Chef Lars Klingbeil sagte dem "Spiegel" gegenüber milde: "Klar ist: Alles, was hilft, diesen grauenvollen Krieg in der Ukraine zu stoppen, ist gut."
Dass sich zeitgleich Schröders Frau allerdings wie eine leidende Madonna inszeniert, ist vielen zu viel. Für Moritz Hürtgen, Chefredakteur des Satire-Magazins Titanic, ist mit dem Foto eine Grenze erreicht – hier sei nichts mehr zu parodieren, meinte er auf Twitter. In die gleiche Kerbe schlägt auch der Rapper Fatoni. Die Realität sei schlimmer als jede Ironie, schreibt er.
Unbeschreiblich findet auch der stellvertretende "Welt"-Chefredakteur Robin Alexander, das Foto:
Die Autorin und Politikerin Jutta Ditfurth (Ökologische Linke) vermutet, dass Schröder-Kim wohl weniger für einen Erfolg des Schröder-Putin-Treffens bete, sondern dafür, dass ihr Mann das Geld von seinem Aufsichtsratsposten behalten dürfe.
Die Kommentare unter Schröder-Kims Foto bei Instagram sind nicht ganz so drastisch. "Wäre so toll, wenn er Frieden schaffen würde .. alle unsere Gebete sind mit der Ukraine", schreibt eine Userin dort. Ein anderer wünscht Schröder viel Erfolg und hofft, dass er seinen "bekloppten Freund" [Putin, Anm. d. Red.] zur Vernunft bringt.
(nik/mit Material von dpa)
Am Ende haben nicht Abtreibungen, der Klimawandel oder die Außenpolitik die US-Präsidentschaftswahl entschieden. Wichtigstes Thema waren die Inflation und die Preise. Für 34 Prozent der republikanischen Wähler:innen war es laut einer Umfrage von YouGov ausschlaggebend für die Wahlentscheidung.