Bidens Aussage zur Öl-Industrie im TV-Duell wird kontrovers diskutiert.Bild: dpa / Julio Cortez
International
Beim ersten TV-Duell hatten sich Donald Trump und Joe Biden verbal regelrecht die Köpfe eingeschlagen. Vor allem der amtierende US-Präsident ließ seinen Kontrahenten kaum ausreden. Dieses Mal baute man vor – mit einem Stummschalt-Knopf. Und tatsächlich: Das letzte TV-Duell zwischen Trump und Biden war eine wirkliche Debatte, die ihren Namen verdient hat.
Zwar hagelte es auch allerlei persönliche Angriffe, aber es ging durchaus auch um Themen: Trump und Biden diskutierten über die Corona-Krise, Hilfen für Unternehmen und Verbraucher, die Gesundheitsversorgung der Amerikaner, Rassismus sowie die Energiepolitik.
In einer Blitzumfrage des Nachrichtensenders CNN sahen 53 Prozent der Zuschauer Biden vorn, für 39 Prozent war Trump der Sieger.
Trotzdem gab es eine Aussage von Joe Biden, die im Nachgang äußerst kontrovers diskutiert wurde – und die ihn viele Wählerstimmen kosten könnte.
Biden-Aussage über Ölindustrie könnte ihn wertvolle Wähler kosten
Es war eine regelrechte Falle, die Donald Trump seinem Herausforderer im TV-Duell stellte. Nach dem Themenblock zum Klimawandel sprach Trump Biden direkt an und fragte ihn: "Würdest du die Öl-Industrie dicht machen?"
Und tatsächlich: Biden erklärte, sich von der Ölindustrie abwenden zu wollen. Eine Position, die in den USA im Gegensatz zu Deutschland hochumstritten ist.
Für Trump gefundenes Fressen: "Das ist Bidens wichtigstes Statement!“, betonte Trump, damit es auch jeder Zuschauer mitbekommt. "Joe Biden sagt, er will die Ölindustrie zerstören."
Zum Hintergrund: An der Öl-Industrie hängen in den USA noch immer Millionen Arbeitsplätze. Und das gerade auch in den sogenannten Swing States, in denen ein enges Rennen zwischen Trump und Biden vorhergesagt wird. "Werdet Ihr Euch daran erinnern, Texas, Pennsylvania, Oklahoma, Ohio?", fragte Trump so direkt die Zuschauer.
Heftige Kritik an Biden-Aussage
Nach der Debatte erklärte Biden zwar noch den anwesenden Reportern, dass er die Industrie für fossile Brennstoffe nicht beenden, sondern lediglich Subventionen abschaffen wolle.
Die Kritik an Biden ließ nicht lange auf sich warten. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kritisierte im Anschluss an das Duell, Joe Biden wende sich von Texas und hart arbeitenden Familien ab.
Rick Perry, Trumps ehemaliger Energieminister und ehemaliger Gouverneur von Texas, kritisierte, ein solcher Schritt würde effektiv elf Millionen Arbeitsplätze zerstören.
Widerspruch kam nicht nur aus den Reihen der Republikaner. Die demokratische Politikerin Kendra Hor aus dem Bundesstaat Oklahoma twitterte, dass sie Biden nicht zustimme: "Wir müssen uns für unsere Öl- und Gasindustrie einsetzen." Und weiter: "Wir brauchen einen umfassenden Energieansatz, der verbraucherfreundlich ist, Energieunabhängigkeit berücksichtigt und Arbeitsplätze schützt", schrieb sie.
(hau)
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