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Freiwillig in den Krieg: Ausländische Kämpfer über Einsätze in der Ukraine

Combat Training Of Fighters Of The Bucha Territorial Defense Near Kyiv Combat training of fighters of the Bucha Territorial Defense near Kyiv on June 17, 2022. On February 24, 2022, Russian troops ent ...
Nach Ausbruch des völkerrechtswidrigen Krieges in der Ukraine meldeten sich Freiwillige um zu kämpfen: rund 20.000 Ausländer sollen es sein.Bild: IMAGO / NurPhoto
Interview

Maxime, ausländischer Kämpfer in der Ukraine: "Wir operieren hinter der feindlichen Front"

In den Tagen nach Ausbruch des Konflikts meldeten sich über 20.000 Ausländer freiwillig, um für die Ukraine zu kämpfen. Auch der Franzose Maxime Barrat war darunter. Während einer Auszeit vom Krieg erzählte er watson von seinen Erlebnissen.
28.10.2022, 19:10
Alberto Silini / watson.ch
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Die Abreise, die Anfahrt und rechtliche Probleme

Watson: Wann hast du dich dazu entschieden, in die Ukraine zu gehen?

Maxime Barrat: An dem Tag, an dem Präsident Selenskyjs Aufruf am Fernsehen ausgestrahlt wurde und er kampferprobte Kämpfer aus allen Ländern aufforderte, sich der Ukraine anzuschließen. Ich hatte den Konflikt schon seit einiger Zeit verfolgt und diese Rede war der Auslöser. Ich brauchte drei Tage, um meine Sachen zusammenzupacken, vier Tage später war ich in der Ukraine. Am 6. März überquerte ich die Grenze und bin seitdem nicht mehr zurückgekehrt.

War es kompliziert, in die Ukraine zu reisen?

Absolut nicht, es war super einfach. Von Marseille, wo ich wohnte, reiste ich mit dem Flixbus nach Polen. Dort nahm ich einen anderen Bus, der mich nach Lwiw brachte. Ich überquerte die Grenze ruhig und ohne jegliche Sorgen.

Warum bist du gegangen?

Ich wollte für die Freiheit des ukrainischen Volkes kämpfen. Eine Aggression in diesem Ausmaß ist heutzutage nicht mehr akzeptabel. Ich habe mich 2015 den Kurden im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien und im Irak angeschlossen.

Wie hast du andere Menschen getroffen, die auch kämpften?

Am Anfang war es ganz einfach. In Polen schloss ich mich Freunden an, die ich aus Syrien kannte. Einer von ihnen hatte bereits drei Jahre lang mit den ukrainischen Streitkräften gekämpft und hatte noch viele Kontakte. Wir trafen uns also mit seinem ehemaligen Zugführer in Lwiw. Ein paar Tage später machten wir uns auf den Weg nach Odessa. Wir haben einige Papiere unterschrieben und erhielten Ausrüstung, Waffen und Munition.

"Im Laufe des Tages sind wir nach Mykolajiw gefahren und am selben Abend waren wir schon am Kämpfen."

Wir blieben einen Monat lang in diesem Gebiet, was sehr hart war. Einige Leute gingen zurück, sie waren völlig ausgelaugt.

Wie ist es nach dem ersten Monat weitergegangen?

Die Situation wurde immer komplizierter. Wir stellten fest, dass wir keinen Vertrag hatten und dass das, was wir taten, daher nicht sehr legal war. Außerdem wurden wir nicht bezahlt und bekamen keine Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Ich hatte nicht einmal ein Messer bei mir, als ich in die Ukraine einreiste, weil ich wegen meiner Erfahrungen in Syrien mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Ich hatte keine Probleme, aber ich wurde immer ein wenig mehr überwacht als normale Menschen, deshalb hatte ich nur Thermo-Sportbekleidung mitgenommen.

Photograph dated June 23, 2022 showing Azov Army fighters during training, outside Kharkiv, Ukraine issued 24 June 2022. For the Ukrainians they are national heroes, for the Russians a neo-Nazi militi ...
Auf dem Feld in der UkraineBild: IMAGO / Agencia EFE

Was hast du dann gemacht?

Zusammen mit zwei anderen Franzosen reisten wir nach Kiew, um unseren Vertrag bei der internationalen Legion zu beantragen. Aber dort lief es nicht gut für mich.

Warum?

Die Stimmung war sehr schlecht. Es gab kein Tagesprogramm, die Leute saßen nur da und taten nichts, einige waren betrunken, ein Mann nahm eine Überdosis Morphium, Waffen wurden gestohlen ... Also dachte ich: Das ist nichts für mich, ich gehe. Außerdem fand ich heraus, dass der Oberst des Bataillons, in dem ich war, nicht sauber war. Er war in der Mafia in Polen und in ziemlich viele eklige Sachen verwickelt ...

Jedenfalls war es gut, dass ich gegangen bin. Und zu dieser Zeit kam ich in Kontakt mit den Dark Angels, einer Gruppe von Ausländern, die von dem Engländer Daniel Burke gegründet worden war. Wir starteten eine Zeit lang Operationen in der Südukraine.

Mit ihnen hast du einen russischen Panzer mit einem Javelin-Raketenwerfer zerstört, ist das korrekt? Das Video wurde vielfach verbreitet.

Ja, das ist richtig. Das Lustige ist, dass das Video vertraulich war. Der Oberst, an den wir es weitergeleitet hatten, um unseren Schuss zu beweisen, hat es ins Internet gestellt. Wir durften nicht sagen, von wo aus wir geschossen hatten, weil wir weit in den feindlichen Linien waren.

June 18, 2010 - A U.S. Marine looks though the optics of a BGM-71 TOW anti-tank guided missile while participating in convoy operations during Javelin Thrust 2010 at a range outside Hawthorne, Nevada. ...
Ein Javelin-RaketenwerferBild: IMAGO / StockTrek Images

In der Zwischenzeit warteten wir immer noch auf unsere Papiere. Die Tatsache, dass wir nicht legal hier waren, blockierte uns viele Wege. Wir wollten legal operieren. Die ukrainische Verwaltung ist sehr komplex, man muss viel Geduld haben. Aber nach einer langen Irrfahrt haben wir es endlich geschafft, unsere Papiere zu bekommen. Jetzt bin ich offiziell bei der internationalen Legion unter Vertrag, unter der Führung des 131. Spezialaufklärungsbataillons. Das bedeutet, dass wir jeden Monat ein Gehalt bekommen und dass für uns gesorgt wird, wenn wir gesundheitliche Probleme haben.

Wirst du gut bezahlt?

Der Grundsold beträgt etwa 350 US-Dollar. Hinzu kommen Missionsboni, die Zeit an der Front und Prämien für jedes eliminierte und bestätigte Ziel (Personal und Fahrzeuge). Wenn man den ganzen Monat an der Front verbringt, steigt man in den Bereich von 3500 - 4000 US-Dollar, was in der Ukraine ein sehr gutes Gehalt ist. Da wir aber ziemlich viel für Ausrüstung ausgeben, unsere eigenen Fahrzeuge und Lebensmittel kaufen und unterhalten, ist das ziemlich schnell weg.

Die Kämpfe

Kannst du uns die Kämpfe beschreiben?

Man ist drei bis fünf Tage im Einsatz und hat dann fünf bis sieben Tage Ruhe. An der Front gibt es die erste, die zweite, die dritte und die vierte Linie. Meine Einheit operiert vor der ersten Linie, im Niemandsland. Unser Ziel ist es, Aufklärung zu betreiben, also feindliche Stellungen auszumachen und uns mit der Artillerie zu koordinieren. Manchmal geschieht dies mithilfe von Drohnen, manchmal gehen wir selbst.

Photograph dated June 23, 2022 showing Azov Army fighters during training, outside Kharkiv, Ukraine issued 24 June 2022. For the Ukrainians they are national heroes, for the Russians a neo-Nazi militi ...
"Es ist Krieg, wir müssen hineingehen": Ähnlich wie Maxime denken viele ausländische Kämpfer in der Ukraine.Bild: IMAGO / Agencia EFE

Wie läuft das konkret ab?

Das hängt von der Region ab. Mykolajiw, wo ich arbeite, ist ein landwirtschaftliches Gebiet. Es gibt große Felder mit einer Seitenlänge von bis zu zwei Kilometern, die von Bäumen gesäumt sind. Manchmal ist es sehr dicht und überall sind feindliche Stellungen versteckt. Wir müssen sie aufspüren, uns langsam heranpirschen und uns mit der Artillerie abstimmen, die drei bis fünf Minuten lang auf sie eindrischt.

Wir kommen direkt danach, wenn die Russen noch ein wenig betäubt und verängstigt sind, und versuchen, stark zuzuschlagen. In anderen Fällen führen wir als Infanterie im Sturm Handstreichoperationen durch. Wir nehmen auch Gefangene in besetzten Dörfern.

Wie erlebst du das alles persönlich?

Es ist sehr, sehr intensiv (lacht), es ist ein Adrenalinrausch. Aber leider ist es ein Job, eine Pflicht. Ich möchte den Menschen ihre Freiheit zurückgeben. Wenn Volksabstimmungen eingeleitet werden müssen, um den Menschen zu ermöglichen, in ein anderes Land zu gehen, kann das so gelöst werden, aber im Moment ist Krieg, wir müssen hineingehen.

"Wenn man Waffen in der Hand hat, sollte man sie auch benutzen."

Hast du damit moralische Probleme?

Nicht wirklich, nein. Es ist immer unglücklich, denn es handelt sich um ein Leben, es ist sicher ein Vater, ein Bruder, ein Ehemann, es gibt Menschen, die diese Person schätzen ... Aber wir haben gesehen, was sie tun, wenn sie wissen, dass wir in der Nähe sind. Sie haben Ukrainer auf grausame Weise gefoltert, um Informationen über uns zu bekommen.

Sie haben sie gefesselt, ihnen die Finger abgeschnitten und sind dann weggegangen. Es gab kein Interesse, sie haben nur Hass auf Ausländer und sind bereit, die schlimmsten Gräueltaten zu begehen. Wenn man in einigen Dörfern ankommt, findet man oft links und rechts vergrabene Leichen von Zivilisten und Soldaten.

"Syrien war ein Urlaub im Vergleich zur Ukraine. Hier ist der Konflikt super intensiv."

Welche Waffen benutzt du?

Die meiste Zeit benutze ich eine PKM. Das ist ein Maschinengewehr mit der Feuerkraft von vier Kalaschnikows. Meine Aufgabe ist es, dem Rest der Gruppe Deckung zu geben, indem ich dem Feind Feuer unterm Hintern mache, damit er seinen Kopf senkt, damit die Kameraden weitergehen oder sich zurückziehen können.

Oder wenn wir angegriffen werden, stelle ich mich in eine etwas verrückte Position, damit sich die Feinde auf mich konzentrieren. Da ich eine große Feuerkraft habe, wird sie das ein wenig beruhigen und meine Kumpels haben Zeit, sich zu verziehen. Dann muss ich sehr, sehr schnell rennen (lacht).

Feb. 25, 2015 - Desna, Ukraine - Cadets shoot a SPG recoilless gun during firing training with SPG recoilless guns and Kalashnikov guns at the 169th Training center of Ukrainian Ground Forces, biggest ...
Regelmäßig üben die ausländischen Kämpfer mit den Waffen, die sie selbst organisieren müssen.Bild: IMAGO / ZUMA Press

Hattest du militärische Erfahrung, bevor du nach Syrien gegangen bist?

Absolut nicht. Bevor ich mich den Kurden angeschlossen habe, war ich LKW-Fahrer. Ich bin nach Syrien gegangen, ohne wirklich zu wissen, was ich dort tun werde. Sie haben mir Waffen in die Hand gedrückt und ich habe gemerkt, dass ich damit ganz gut zurechtkomme. Also habe ich mich auf den Weg gemacht.

Was sind die militärischen Unterschiede zwischen Syrien und der Ukraine?

Syrien war ein Urlaub im Vergleich zur Ukraine. Hier ist der Konflikt super intensiv. Wenn man sich die ganze Nacht abrackert, weil es in dem Dorf, das man gerade eingenommen hat, keine Bunker gibt und man gezwungen ist, am Boden zu schlafen, während die Artillerie die ganze Nacht auf einen schießt, betet man alle zwei Minuten, dass man nichts abkriegt, weil die Schüsse echt nahe fallen.

"Alles zittert und man könnte jederzeit getroffen werden."

Hast du ein Beispiel für eine Extremsituation, die du erlebt hast?

Vor ein paar Wochen waren wir völlig von Russen umgeben und hatten keine Möglichkeit, zu fliehen. Wir wurden drei Tage lang hintereinander mit Artillerie beschossen. Manchmal fiel jede Sekunde eine Bombe. Das ist echt heftig so, und wenn man endlich raus kann, ist man wirklich froh (lacht). Manchmal fallen die Granaten wirklich nicht weit und die Splitter fallen rechts und links. Das führt zu kleinen Kratzern, aber ich wurde nie ernsthaft verletzt.

Die russische Armee und die ukrainische Armee

Im Westen hat man den Eindruck, dass es um die russische Armee schlecht bestellt ist und dass sie schlecht organisiert ist ... Was ist deine Meinung?

Das ist fifty-fifty, so schlecht sind sie nicht. In der Region Mykolajiw gibt es nicht nur Wehrpflichtige oder einfache Infanterie, sondern auch mechanisierte Brigaden, Fallschirmjäger, das sind gute Soldaten. Wenn man sieht, dass sich die Front im Süden dieser Region seit Monaten nicht bewegt, dann liegt das daran, dass es fast unmöglich ist, sie zu vertreiben. Sie wissen, was sie tun. Trotzdem gelingt es uns, sie unter Druck zu setzen. Wenn sie unter einem Feuersturm stehen, wollen sie sich nur noch zurückziehen.

Und was denkst du über die ukrainische Armee?

Es gibt viele Menschen guten Willens, sie hören zu und sind sehr engagiert, aber die Organisation ist sehr schlecht. Es ist ein Chaos in der Verwaltung und außerdem gibt es immer noch ein großes Korruptionsproblem. Aber sie haben Lust, sich weiterzuentwickeln, also machen wir das Beste daraus.

Wie ist deine Beziehung zur regulären Armee?

Ich operiere in einer Einheit, die Teil eines Zuges ist, der Teil eines Bataillons ist. Das bedeutet, dass wir dem Kommando folgen. Aber man darf nicht vergessen, dass die ukrainische Armee uns mit Waffen, Munition und Uniformen versorgt, Punkt.

Wir haben kein Funkgerät, keinen Helm und keine kugelsichere Weste. Wir finanzieren uns selbst, wie eine kleine Armee. Wir kaufen lieber unsere Ausrüstung, weil wir genau wissen, was wir wollen. Es ist teuer, aber wir haben keine andere Wahl.

Wo findet ihr die Ausrüstung?

Es gibt Instagram-Kanäle, die moderne Ausrüstung anbieten, es gibt Leute, die in der Logistik arbeiten, Kontakte vor Ort, Militärläden... und die Russen. Kein Mitleid deswegen, wenn es etwas gibt, das wir gebrauchen können, nehmen wir es. Es geht nicht darum, zu klauen, um zu stehlen, sondern um zu klauen, um es zu benutzen. Wir erbeuten vor allem Waffen und Munition.

"Meine Waffe hat ein ziemlich spezielles Kaliber, weshalb ich sie im Einsatz voll aufrüsten muss, das ist klar und deutlich."

Hast du schon Kameraden verloren?

Nein, ich hatte das Glück, in Gruppen zu sein, die keine Leute verloren haben. In Syrien hingegen schon, zu Dutzenden. Ich drücke die Daumen (lacht).

Das tägliche Leben

Wie kommuniziert ihr untereinander?

Alles ist auf Ukrainisch. In unserer Einheit gibt es zwei gebürtige Ukrainer und einen Deutschen, der Russisch spricht, was sehr hilfreich ist. Wir anderen bemühen uns jeden Tag, eine Stunde Ukrainisch-Unterricht zu nehmen.

Und wie klappt das?

Es ist kompliziert (lacht). Das Alphabet ist anders, die kyrillische Schrift ist sehr schwierig, aber wir helfen uns gegenseitig. Auf dem Feld läuft es gut, aber über zivilere Themen zu sprechen, ist schon kompliziert (lacht). Das Vokabular muss man sich nach und nach aneignen.

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Ein zerstörtes russisches Militärfahrzeug rostet in der Region Mykolajiw.Bild: IMAGO / NurPhoto

Wie ist deine Beziehung zur Zivilbevölkerung?

Unser Stützpunkt befindet sich in einem kleinen Dorf, das etwa 20 Kilometer von der Front entfernt liegt. Wir bewohnen dort die Häuser von Leuten, die sie freiwillig der Armee überlassen haben. Ansonsten ist unser Verhältnis zu den Menschen, die noch da sind, super herzlich. Es gibt kleine, süße Omas, die uns viele Sachen zum Essen bringen und unsere Wäsche waschen. Und wenn die Leute merken, dass wir Ausländer sind, da will ich erst gar nicht davon anfangen.

"Man sieht weinende Menschen, sogar Soldaten. Sie sind super dankbar, es ist befriedigend."

Wie gehst du mit körperlicher Gefahr um?

Wenn man sich eine Pause gönnen kann, gut isst, gut schläft und saubere Kleidung hat, kann man davon profitieren. Es ist wichtig, ein starkes Team zu haben, denn wir sind wirklich eine kleine Familie. Es ist wichtig zu wissen, dass, wenn man mit jemandem reden muss oder einfach nur eine Pause braucht, um eine Zigarette zu rauchen, die Gruppe da ist.

Du bist in sozialen Netzwerken sehr aktiv. Besteht da nicht die Gefahr, dass der Krieg als spaßige Erfahrung dargestellt wird?

Nein, das glaube ich nicht. Ich benutze die sozialen Netzwerke, um den Leuten zu zeigen, wie der Krieg vor Ort abläuft. Wenn ich eine kleine Katze treffe, die zwei oder drei Stunden lang mit mir kuschelt, ist das auch Teil unseres Alltags. Wenn um dich herum nur der Lärm von Granaten zu hören ist und du nichts anderes tun kannst, als zu beten, dass du nicht stirbst, gibt es diese Katze, die beschließt, dir die schönste Umarmung der Welt zu geben: Das ist wahres Glück (lacht). Ich finde es interessant, solche Momente zu teilen.

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Wenn Maxime mit Katzen kuscheln kann, ist das für ihn "die schönste Umarmung der Welt."Bild: IMAGO / Design Pics

Und dann?

Du machst einen sehr selbstbewussten Eindruck. Hast du jemals gezögert?

Ja, das ist mir passiert, vor allem kurz vor der Unterzeichnung meines Vertrags. Ich war zwei Monate lang auf Wanderschaft, konnte meine Papiere nicht bekommen und hatte die Nase voll. Außerdem war es finanziell gesehen eine Galeere. Wir waren alle auf unsere persönlichen Gelder angewiesen, manchmal war es ein bisschen hart, aber wir haben durchgehalten und jetzt ist alles geregelt.

Der Krieg könnte sich in die Länge ziehen. Wird dir das nicht irgendwann zu viel?

Im Moment ist die Stimmung gut. Wir haben tolle Projekte und die Missionen laufen gut. Was mich bedrücken könnte, wäre, jemanden aus der Einheit zu verlieren. Und der Winter wird hart. Es ist eiskalt hier. Ich kam im März nach Mykolajiw und fror fürchterlich.

Man hat mir gesagt, dass das noch gar nicht das Schlimmste war, es gibt Schnee und der Wind ist schrecklich. Man hat zwar fünf Schichten Thermokleidung an, aber die Kälte ist trotzdem da. Wir trinken zehn Tees am Tag, essen heiße, fettige Sachen und das war's. Im Moment ist die Motivation da.

Was wirst du nach dem Ende des Konflikts tun?

Ich sehe nicht wirklich einen Grund, zu gehen. Ich habe Familie in Frankreich, aber ich sehe mein Leben jetzt in der Ukraine. Außerdem habe ich hier einen Schatz und es läuft sehr gut. Das Land ist wunderschön, die Ukrainer sind toll und ich fühle mich wohl. Es gibt tolle Möglichkeiten für die Zukunft, ich denke bereits darüber nach. Ich möchte auf jeden Fall hier bleiben.

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