
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im April bei einer Aufzeichnung der Talkshow "Anne Will". Bild: Eventpress Stauffenberg / Eventpress Stauffenberg
Interview
08.07.2020, 05:0009.07.2020, 14:40
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat einen Ruf als unbequeme Politikerin, seit Jahrzehnten. 1995 trat sie als Bundesjustizministerin freiwillig zurück, weil sie den "Großen Lauschangriff" nicht mittragen wollte – für sie ein viel zu heftiger Eingriff in die persönliche Freiheit der Bürger. Immer wieder ist sie seither laut geworden, wenn ihr etwas gegen den Strich ging – auch und gerade in ihrer eigenen Partei, der FDP. Sie gilt als sozialliberales Gewissen der Partei, als Vertreterin des früher sehr einflussreichen linken Flügels. Seit 2018 ist sie Landesbeauftragte gegen Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen, seit 2019 Mitglied des bayerischen Verfassungsgerichtshofs.
In der Corona-Krise hat Leutheusser-Schnarrenberger sich immer wieder dafür ausgesprochen, den Bürgern möglichst bald Freiheiten zurückzugeben – und gleichzeitig laut davor gewarnt, Verschwörungsmythen rund um die Pandemie aufzusitzen.
Im Gespräch mit watson spricht Sabine Leutheusser-Schnarrenberger darüber, warum sie nicht von "Lockerungen" sprechen will und weshalb die Regierenden aus ihrer Sicht junge Menschen vernachlässigen.
Endlich ist er da, der Vorschlag zur Mindestlohn-Erhöhung von der zuständigen Kommission. Leider ist er mal wieder mehr als enttäuschend.
14,60 Euro die Stunde. Das sollen Mindestlohn-Malocher:innen ab 2027 bekommen. Im kommenden Jahr gibt es einen Zwischenschritt von 13,90 Euro, in diesem bleibt alles wie es ist. Den Vorschlag hat die Mindestlohnkommission kürzlich vorgelegt. "Einstimmig" sei er beschlossen worden, hob Vorsitzende Christiane Schönefeld hervor.