
In Brasilien steht der Wald seit Wochen in Flammen. Bild: rtr
Klima & Umwelt
24.09.2019, 13:4524.09.2019, 14:39
- Im Zuge des Armee-Einsatzes gegen die Brände im brasilianischen Amazonasgebiet sind innerhalb eines Monats 63 Verdächtige festgenommen und Strafen in Millionenhöhe verhängt worden. Dies sagte der brasilianische Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Brasília.
- Die Strafen belaufen sich demnach auf rund acht Millionen Euro.
Der Amazonas in Flammen
Im August wurden im brasilianischen Amazonasgebiet 30.901 Brandherde gezählt, wie bei der Pressekonferenz unter Berufung auf das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) mitgeteilt wurde. Das sind fast drei Mal so viele wie im August 2018.
Der Verteidigungsminister hob jedoch hervor, dass es sich bei den Amazonas-Bränden nicht nur um Waldbrände handle, sondern auch andere Gebiete betroffen seien. Die Zahl der Brände in den Tropenwäldern selbst habe vom 1. bis 22. August sogar deutlich unter der im August üblichen Zahl gelegen.
Bolsonaro betont die Souveränität
Der ultrarechte brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro steht den Warnungen des Forschungsinstituts allerdings skeptisch gegenüber. Der seit Jahresbeginn amtierende Präsident ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert. Brasilianische Bauern durften zuletzt nicht mehr fünf, sondern 20 Hektar Fläche abbrennen, um Platz für Ackerbau und Viehzucht zu machen. Die Behörden, die illegale Rodungen verhindern sollen, wurden unter Bolsonaro geschwächt. Für seine Rede bei der Uno-Generaldebatte am Dienstag kündigte Bolsonaro an, einmal mehr die Souveränität seines Landes zu betonen.

Jair Bolsonar. Bild: rtr
Die Amazonas-Wälder spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des globalen Klimas. Wegen der zahlreichen Brände in der Region geriet Bolsonaro daher international unter Druck. Am 23. August unterzeichnete er schließlich ein Dekret für einen Armeeeinsatz gegen die Brände am Amazonas. Am vergangenen Freitag wurde dieser Einsatz bis zum 24. Oktober verlängert.
(aeg/dpa/afp)
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