Politischer Influencer mit Cat Content – Larry hat eine klare Meinung zum Brexit
03.03.2019, 17:39
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Politischer Influencer und Mäusefänger: Rund 233.000 Menschen folgen
Kater Larry auf Twitter. Damit ist er aber
nicht das einzige tierisch beliebte Kabinettsmitglied in Westminster...
Zahlreiche Politiker twittern zum Brexit, aber ein Regierungsinsider kommt dabei besonders gut an:
Kater Larry, oberster
Mäusejäger des britischen Kabinetts. Das Erfolgsrezept des
Twitter-Accounts (@Number10cat), der in Larrys Namen geführt wird:
politische Kommentare mit süßen Katzenfotos und tierischen
Anspielungen.
Seine durchaus auch provokanten Tweets begeistern auf dem Kurznachrichtendienst rund 233.000 Follower.
Larry twittert zum Beispiel:
"Ich schlage ein Katzen-Votum vor. Wahrscheinliches Ergebnis: Wir dürfen gehen und zurückkehren, wann auch immer wir wollen."
Wer hinter dem tierisch lustigen Account steckt, ist nicht bekannt.
Der echte Larry zog in der Amtszeit von Premierminister David Cameron
aus einem Londoner Tierheim in die Downing Street um. Dort sollte er
Ratten fangen.
Larry durfte sich auch schon von Barack Obama kraulen lassen. Im Hintergrund: Ex-Premierminister David Cameron.Bild: imago stock&people
Auf der Webseite der britischen Regierung wird Larry als "oberster Mäusejäger des Kabinetts" namentlich erwähnt.
Larry ist nicht das erste Haustier in der Downing Street. Schon seit
den 1920er Jahren sollen Katzen dort als Rattenfänger eingesetzt
worden sein. Kater Treasury Bill unter Premierminister Ramsay
MacDonald soll der erste tierische Mitbewohner gewesen sein.
In Westminster gibt es neben Larry heute noch andere berühmte Katzen.
Im Finanz- und Wirtschaftsministerium geht Kater Gladstone auf
Rattenfang, im Außenministerium lebt Palmerston. Im Gegensatz zu
Larry werden die Twitter Accounts von Gladstone (@TreasuryMog) und
Palmerston (@DiploMog) von den jeweiligen Ministerien betreut. Diese
setzen aber ausschließlich auf niedliche Katzenbilder und verzichten
auf regierungskritische Tweets.
Auch Oppositionsführer Jeremy Corbyn besitzt ein Haustier – Kater El
Gato. Nachdem die britische Wochenzeitung "The Economist" Corbyn als
potenziell neuen Premierminister mitsamt Kater vor der Tür von
Downing Street karikierte, reagierte Larry prompt mit einem Tweet.
"Ich gehe nirgendwo hin, wer auch immer als Nächstes einzieht."
Zum geplanten Brexit und zu seinem Frauchen, Theresa May, hat Larry eine klare Meinung.
In seinen Tweets empört er sich ironisch über die
Premierministerin: "Theresa May wünscht sich 'mehr Zeit', um einen
Brexit-Deal zu machen. Sie muss wütend auf die Person sein, die sich
auf Artikel 50 beruft und den Countdown ohne Plan gestartet hat."
Haustiere spielen im politischen Geschehen in Großbritannien immer
wieder eine Rolle. So demonstrierten Hundehalter mit ihren
Vierbeinern im sogenannten Wooferendum gegen den Brexit.
"Wer ein lustiges Meme mit
einer Brexit-Katze teilt, macht sich weniger angreifbar als zum
Beispiel ein Zeitungsartikel zu diesem Thema", sagte Urs Kind, der
Internetphänomene an der Humboldt Universität in Berlin erforscht
hat. "Den Haustieren werden menschliche Eigenschaften zugeschrieben und diese werden dann in ihnen wiedererkannt."
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