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Ukraine-Krieg: Russische Armee legt Fokus künftig auf "Befreiung" des Donbass

Russia Putin 8149715 25.03.2022 Russian President Vladimir Putin meets with young award-winning culture professionals via teleconference call at the Kremlin in Moscow, Russia. Mikhail Klimentyev / Spu ...
Der russische Präsident Wladimir Putin ändert die Strategie im Ukraine-Krieg.Bild: imago images / imago images
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Ukraine-Krieg: Russische Armee legt Fokus künftig auf "Befreiung" des Donbass

25.03.2022, 16:0526.03.2022, 12:20
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Hinweis: Dieser Ticker wird nicht mehr aktualisiert. Die neuesten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine findest du hier.

Vor einem Monat fielen russische Truppen in die Ukraine ein, seitdem kämpft die Ukraine gegen die Angreifer. Tausende Menschen, darunter viele Zivilisten, sind bereits getötet worden. Während Russland weiter Bomben auf die Ukraine wirft, sind schon Millionen Menschen vor den Kämpfen in den Westen geflohen. In Deutschland haben inzwischen mehr als 230.000 Menschen aus der Ukraine Zuflucht gefunden.

Auch in der Nacht zu Freitag wurde weitergekämpft. Russische Truppen beschossen ukrainischen Angaben zufolge militärische Ziele bei der Großstadt Dnipro mit Raketen. Nach dem Gipfelmarathon von Nato, EU und der Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Brüssel besucht US-Präsident Joe Biden am Freitag Polen.

Im Newsblog halten wir dich über die Entwicklung des Krieges auf dem Laufenden.

25. März

16.02 Uhr: Russische Armee legt Fokus künftig auf "Befreiung" des Donbass

Die russische Armee will sich nach offiziellen Angaben bei ihrem Vorgehen in der Ukraine künftig auf die "Befreiung" der Donbass-Region im Osten des Landes konzentrieren. Die ersten bei dem militärischen "Sondereinsatz" in der Ukraine gesetzten Ziele seien erreicht und die "ukrainischen Kampfeinheiten in bedeutendem Umfang reduziert worden", sagte der stellvertretende Generalstabschef Sergej Rudskoj am Freitag. Damit könne die Armee künftig "den Großteil ihrer Anstrengungen auf das Hauptziel richten: Die Befreiung des Donbass".

14.33 Uhr: Ungarn lässt weiter keine Waffenlieferungen durch

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut mit Nachdruck Forderungen des Nachbarlands Ukraine nach Transit für Waffen sowie Ausweitung der Sanktionen gegen Russland zurückgewiesen. Beide Forderungen würden ungarischen Interessen widersprechen, erklärte Orbans Sprecher Bertalan Havasi nach Angaben der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI vom Freitag. Er bekräftigte damit die Position, die Orban am Donnerstag in einer Ansprache bei Facebook formuliert hatte.

Am Vorabend hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache anlässlich des EU-Gipfeltreffens speziell an Orban gewandt. Er forderte den Ungarn auf, im Krieg zwischen Russland und der Ukraine eine eindeutige Position zu beziehen.

13.43 Uhr: UN prüfen Berichte über Kriegsverbrechen in der Ukraine

Das UN-Büro für Menschenrechte hat klare Anzeichen für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine dokumentiert. Eine abschließende Beurteilung sei aber bislang nicht möglich, sagte die Leiterin des Ukraine-Büros, Matilda Bogner, die am Freitag über eine Videoschalte zu einem UN-Briefing in Genf zugeschaltet war. Geprüft würden Berichte, wonach russisches Militär Flüchtende in Autos oder bei Demonstrationen erschossen hätte. Unter anderem hätten Mitarbeiter auch den Einsatz von Streumunition festgestellt.

Das Büro prüfe auch Berichte über den Einsatz von Phosphormunition. Solche Brandbomben entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerende Schäden an. Der Einsatz von Phosphorbomben ist verboten. Russland wies die Anschuldigungen des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj zurück, am Donnerstag Phosphorbomben eingesetzt zu haben, die sowohl Erwachsene als auch Kinder getötet hätten.

Auch auf ukrainischer Seite soll nach Berichten Streumunition eingesetzt worden sein, und es gebe Berichte über wahllosen Beschuss von Separatistengebieten. In zwei Fällen sollen Menschen wegen angeblich prorussischer Haltung getötet worden sein. Diese Berichte würden noch geprüft.

12.58 Uhr: 300.000 ukrainische Haushalte ohne Gas und Wärme

Rund 300.000 Haushalte in der Ukraine müssen nach Angaben des größten Energieversorgers im Land derzeit ohne Gas und Wärme auskommen. "Wir sichern eine relativ stabile Gasversorgung in großen Teilen des Landes – aber mit Ausnahmen wie im belagerten Mariupol oder Charkiw", sagte der Vorstandsvorsitzende von Naftogaz, Jurij Witrenko, "Zeit Online". Es sei unmöglich, in Mariupol noch etwas zu reparieren.

Von insgesamt rund 30 Millionen Haushalten seien 300.000 von der Versorgung mit Gas und Wärme abgeschnitten. Witrenko forderte, dass der Westen seine Zahlungen für russisches Gas und Öl auf ein Treuhandkonto überweist und die Gelder nur freigibt, wenn Russland sich aus der Ukraine zurückzieht

11.16 Uhr: Über eine Viertelmillion Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland erfasst

Die Fluchtbewegung aus der Ukraine nach Deutschland hält unvermindert an. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte, hat die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut einem Monat die Ankunft von insgesamt 253.157 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Innerhalb eines Tages kamen rund 7000 Flüchtlinge neu hinzu – eine ähnliche Zahl wie an den Tagen zuvor. In der Vorwoche waren täglich jeweils mehr als zehntausend Ukraine-Flüchtlinge eingereist, die von der Bundespolizei erfasst wurden.

Da es im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer zudem ohne Visum einreisen dürfen, ist die Zahl der tatsächlich Angekommenen wahrscheinlich deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Geflüchteten von Deutschland aus weiterreisen in anderen Staaten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Kriegsbeginn mehr als 3,67 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Kein Land hat so viele Schutzsuchende aufgenommen wie das Nachbarland Polen.

9.42 Uhr: Ukrainischer Botschafter Melnyk pocht auf Energie-Embargo

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist nach dem EU-Sondergipfel unzufrieden mit den Ergebnissen. "Wir sind dankbar dafür, dass man darüber nachdenkt, weitere Sanktionen einzuführen", sagte Melnyk am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Gleichzeitig seien Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Regierung darüber enttäuscht, dass man bei einem möglichen Energie-Embargo gar nicht vorangekommen sei.

"Das ist die schärfste Waffe und wir wissen, dass auch die Bundesrepublik da auf die Bremse getreten hat." Viele betrachteten diesen Schritt auch als Verrat am ukrainischen Volk, sagte Melnyk. Er glaube, dass man ein Moratorium zumindest für ein oder zwei Monate einführen könnte. Man rufe die Bundesregierung auf, eine solche Entscheidung zu treffen. "Ich glaube, alles andere wäre wirklich ein Schlag ins Gesicht der Ukraine."

Dankbar äußerte sich der Botschafter über die Entscheidung, Waffen in die Ukraine zu liefern. In den letzten drei Wochen seien jedoch kaum Waffen aus Deutschland dort angekommen. Es sei überlebensnotwendig, dass die Waffen in einem größeren Umfang geliefert werden.

9.06 Uhr: Klingbeil hofft auf zügige Aufnahme der Ukraine in die EU

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hofft auf eine zügige Aufnahme der Ukraine in die EU. "Das sind Europäer", sagte Klingbeil am Donnerstagabend in der Sendung "Polittalk aus der Hauptstadt" des RBB-Inforadios und der "Süddeutschen Zeitung". "Und es ist richtig, der Ukraine sehr deutlich zu sagen: Wir wollen Euch in der Europäischen Union." Die Aufnahmeprozesse könnten auch beschleunigt werden.

In einer am Freitag veröffentlichen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens YouGov befürworteten 46 Prozent der Teilnehmenden einen EU-Beitritt der Ukraine. 30 Prozent lehnten diesen Schritt ab. 2018 hatten den Angaben zufolge noch 47 Prozent einen EU-Beitritt abgelehnt, lediglich 30 Prozent waren dafür.

YouGov fragte auch die Stimmung in weiteren europäischen Ländern ab: Demnach sind derzeit 42 Prozent der Franzosen für eine Aufnahme der Ukraine in die EU und 30 Prozent dagegen. Ähnlich sieht es in Italien aus – hier äußerten sich 45 Prozent der Teilnehmenden positiv und 30 Prozent negativ. In Spanien sprachen sich sogar 60 Prozent für den Beitritt aus und nur 14 Prozent dagegen.

Für die Erhebung waren vom 9. bis zum 21. März 1841 Menschen in Deutschland, 1739 in Frankreich, 1021 in Spanien und 1020 in Italien befragt worden. Die Erhebung beruht auf standardisierten Online-Interviews und ist laut YouGov repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren.

7.30 Uhr: Raketenangriffe bei Dnipro

Ukrainischen Angaben nach haben russische Kräfte in der Nacht zu Freitag zweimal Raketen auf eine Militäreinheit nahe der Stadt Dnipro abgefeuert. Die Gebäude der ukrainischen Einheit seien dabei erheblich beschädigt worden und zwei Brände ausgebrochen, teilte die regionale Militärverwaltung auf Facebook mit. Dnipro liegt im Zentrum der Ukraine und ist bislang von Angriffen weitgehend verschont geblieben.

Im Nordosten des Landes sollen sich nach Angaben des ukrainischen Generalstabs russische Truppen nach hohen Verlusten teilweise zurückgezogen haben. Man beobachte den Rückzug bestimmter russischer Einheiten hinter die russische Grenze nach dem Verlust von mehr als der Hälfte des Personals. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben die ukrainischen Streitkräfte damit begonnen, hochwertige Ziele in von Russland besetzten Gebieten anzugreifen. Als Beispiel wurde die Zerstörung eines russischen Landungsschiffs in der Hafenstadt Berdjansk vom Donnerstag genannt.

DNIPRO, UKRAINE - MARCH 21: A view of the ground floor of the headquarters of the Dnipro volunteers used for the reception and distribution of all types of aid in Dnipro, Ukraine on March 21, 2022. An ...
In Dnipro empfangen und verteilen Freiwillige Hilfsgüter aller Art für die kriegsleidende Bevökerung.Bild: AA / Andrea Carrubba

7.20 Uhr: Selenskyi: Millionen hätten einen Orden verdient

Der Ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj hat in einer nächtlichen Videobotschaft den Menschen in der Ukraine für ihren Widerstand angesichts der vor einem Monat begonnenen russischen Invasion gedankt. Seit dem 24. Februar hätten die ukrainischen Verteidiger den Feind überall aufgehalten, sagte er. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die alles für den Sieg der Ukraine und den Frieden täten, hätten Orden verdient.

Die Nato will die Ukraine weiter mit Boden-Luft-Raketen und Panzerabwehrwaffen zu versorgen. Die 30 Nato-Staaten werden aber trotz eindringlicher Appelle Selenskyjs keine Panzer oder Flugzeuge liefern. "Es gibt eine Grenze, die darin besteht, nicht Kriegspartei zu werden", sagte der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Sondergipfel der Nato am Donnerstag in Brüssel.

7.00 Uhr: Weiter Debatte über Boykott russischer Energie

Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), fordert ein sofortiges Energie-Embargo gegen Russland. "Wir überweisen Tag für Tag Hunderte Millionen Euro nach Moskau. Damit werden der russische Staat und sein Militärapparat am Laufen gehalten", sagte er dem Nachrichtenportal "The Pioneer". Eine Absage an russische Energielieferungen würde zwar zu "einer mittleren Rezession führen". Er teile aber nicht die Einschätzung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), dass der wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden für Deutschland zu groß wäre, sagte Hofreiter.

Auch der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky hält einen Stopp der europäischen Importe von russischem Öl und Gas für unumgänglich. Der Westen müsse verhindern, dass die Sanktionen gegen Russland von Moskau umgangen würden, sagte Rodnyansky am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), Deutschland solle wieder stärker auf Braunkohle und Kernenergie setzen, um unabhängig von russischem Gas zu werden.

USA: Unternehmen kündigen Preisanstiege wegen Donald Trump an

Am Ende haben nicht Abtreibungen, der Klimawandel oder die Außenpolitik die US-Präsidentschaftswahl entschieden. Wichtigstes Thema waren die Inflation und die Preise. Für 34 Prozent der republikanischen Wähler:innen war es laut einer Umfrage von YouGov ausschlaggebend für die Wahlentscheidung.

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